Wolfgang Ambros - 2. Szene / Coffein / Fortsetzung 2. Szene / Gemma was trink'n lyrics

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Wolfgang Ambros - 2. Szene / Coffein / Fortsetzung 2. Szene / Gemma was trink'n lyrics

Erzähler: Der Hohe Markt zu Wien im Jahre 1679: Gemüsefrau: Kohlrabi! Kohlrabi! Kohlrabi! Fischhändler: Donau-Fische Inn-Fische Enns-Fische Ybbs-Fische Drau-Fische Wien-Fische Bader: (...?), meine Herrschaften, Obdeckungen! Sau kastrian! Schmeazlose Zahnextraktionen! Publikum: Au weh! Au weh! Au weh! Heast, schau da des au: Der reisst eam jo den Schädl o! Sänftenträger: Hallo, hallo! Sanfte Sänften! Sanfte Sänften! Publikum: (...?) Fleischhauer Sauschädln! Sauschädln! Kutteln, Niandeln! Abraham a Santa Clara Ei, Ihr Mägen! Ihr Ludermägen! Ihr Faschingmägen! Ihr zarten und heiklichen Mägen! Ihr Brätelgoschen! Ihr Kapaunergoschn! Ihr Pastetengoschn! Ihr Wildbretgoschn! Muss man solche Mahlzeiten halten Da** Kaiser Vitellius selbst könnt Vorlieb nehmen Von dem doch glaubwürdig ausgesprengt wird Da** Er ganze Gerichte von Vogelhirn Ganze Schüsseln von indianischen Spatzenzungen Und ganze Trachten von asiatischem Fischrogen hab aufsezten la**en Und, nachdem er genug die Wampe wie einen Wanderranzen eingefüllt Hab Er mit dem Finger dem Magen die Wiedergab anbefohlen Und so eine Staffette nach Speyer geschickt, damit Er nochmals fressen möge Büttel: Ochsenkarrn-Kontrolle! Sie parkn jo do in zweita Spua, heans. Fleischhauer: Gengans, gengans Herr Inspektor, I lod doch nua de Schweindln o Büttel: Sie, dun Sie mich da nicht ansingen, ja! Zahlen! Macht frei! Fleischhauer: Gengans, Herr Inspektor, drucken's doch a Eigerl zua - Wolln's vielleicht a Schweinshaxerl? Büttel: San Sie vorsichtig, jo! Das ist Beamtenbestechung! San schee fett ... Abraham a Santa Clara Ein solch feister Mensch Ist halt eine recht batzerte bu*ternudel! Erzähler: Der junge Volskssänger Augustin und sein Freund, welcher allgemein nur "Schab den Rüssel" genannt Suchen inmitten des bunten Treibens ihr Glück: "Schab den Rüssel": Ach, ich armer Kerl, jetzt wird es ernst! Hereinspaziert, meine Damen und Herren Treten Sie näher, zur großen Rüsselschabung, zur grossen Rüsselschabung! Ah, da kommen ja schon sehr viele Zuseher Das gibt heute wieder viele, viele Kreuzerchen in meinem Barett Mit dieser eisernen Raspel werde ich nun meinen Rüssel bearbeiten Und dadurch wird ein blankes Talerchen daraus hervorsprudeln Treten Sie ruhig näher, gnädige Frau, treten Sie näher! Bitte Vorsicht! Es geht los: Rispele-raspele ro, der Taler der ist do Rispele-raspele ro, der Taler der ist do Wiener: Na wo issa!? "Schab den Rüssel": Das ist aber auch ein Dreck, diese Raspel Rispele-raspele ro, der Taler der ist do Augustin: Geh, kumm, hea auf. Gemma bevuas di bianen Wiener: Was soi dann des? Der wüi uns aseifa! "Schab den Rüssel": Ich glaube, ich bin in einer Krise: in einer Rüssel-Krise Erzähler:Da spricht sie ein Fremder an: Kolschitzky Was her i da? Sie san in einer Krise, a Krise? Entschuldigen's da** i mi einmisch: Kolschitzky mein Name Georg Franz Kolschitzky. Da hätt i was für Sie, für Sie, für Sie: Kaffee, sehr gut bei jeder Krise Kaffee, Kaffeebohnen, is wirklich was Guts, was Guts Nehmen müsst's es, des haut eich firi, haut eich firi Nehmt's es nur: Essen müsst's es, essen, essn Beissen, jo: fest zubeissen, des is was Gutes, Gutes, Gutes Immer frisch. Ja bitte, nehmen's die Kaffeebohnen Sehr gut ... "Schab den Rüssel": Na das kann ein Dreck sein - "Kaffee" Da ist ja nicht einmal ein R drinnen! Das wird sich in Wien nie durchsetzen Augustin: Wo i geh und steh Brauch i an Kaffee Der Blutdruck is gefährlich hoch Doch i gib mein Bedürfnis nach Ah - so a Kaffee is herrlich! Ah - ja, direkt unentbehrlich Doch sammar uns ehrlich: Was hätt der Kaffee für an Sinn ohne Koffein? Noch so an Kaffee - Duat ma nix mehr weh I gspia mei Herz schnölla schlagn Und a wohliges Gefühl im Magen Ah - so a Kaffee ist herrlich! Ah - ja, direkt unentbehrlich Doch sammar uns ehrlich: Was hätt der Kaffee für an Sinn ohne Koffein? Heast, kumm und geh Mit auf an Kaffee Denn wenn ich trüber Laune bin Dann brauch i mei Koffein Ah - so a Kaffee is herrlich! Ah - ja, direkt unentbehrlich Doch sammar uns ehrlich: Was hätt der Kaffee für an Sinn ohne Koffein? Büttel: Sagen Sie, wissen Sie nicht, da** es laut magistratischer Bezirksmarktuadnung Ausschliesslich nicht stotthoft ist, das Voik zu belustigen? Augustin: Jo, jo "Schab den Rüssel": 30 Kreuzer sind in meinem Barett. Augustin: Wirklich? Heast, na da gemma sofuat ins Wirtshaus! Kolschitzky: Was trinken, was trinken, trinken, trinken, jo jo Augustin und Schab den Rüssel: Gemma wos trinken, gemma wos trinken Bis wir von den Sesseln sinken Gemma wos trinken, gemma wos trinken Mir vertragen's mit der Linken Gemma was trinken, gemma was trinken Bis wir taumelnd heimwärts hinken