Walter Hedemann - Kleinstadt-Idylle lyrics

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Walter Hedemann - Kleinstadt-Idylle lyrics

Wie schön war's in unserm Städtchen Vor noch garnicht langer Zeit Ach, wie traulich und beschaulich Weit enfernt von Zank und Streit Denn im Kreise der Bekannten fand man stets den rechten Ton Weil man wohlig-warm gebettet war im Schoß der Tradition Bis dann neulich unvermittelt diese Eintracht jäh zerriss Was uns alle sehr schockierte - da pa**ierte nämlich dies: Dem Richard seine Frau hat SPD gewählt, und das sagt die auch und schämt sich nicht einmal! Damit hat sie sich gesellschaftlich ja disqualifiziert! Na, die Sache ist doch wirklich ein Skandal! Sowas will in unser'n Kreisen Ja wahrhaftig etwas heißen! Und ich sag' blos: Kinder, Kinder Na, da steckt doch was dahinter! Denn dem Richard seine Frau hat SPD gewählt, dabei ist sie doch ansonsten ganz normal Freilich, wenn ich's recht bedenke, muss ich sagen: Sie hat immer schon so irgendwas gewisses Sowas kritisches und mieses Sowas hämisches subtiles Sowas ausgesprochen schiefes Sowas lauerndes und scheeles Beinah' intelektuelles Dabei ist sie wirklich reizend, nett und höflich jederzeit Stets verlässlich Und nicht hässlich Herzensgut und hilfsbereit Und nun hat sie leider Gottes SPD gewählt und es ist doch nun ganz klar, da** das die Freundschaft untergräbt! Ein Segen nur, da** das ihr guter Vater nicht erfährt, denn das hätt' der alte Herr nicht überlebt! Zwar ihr Mann, der Fabrikant Gibt sich leidlich tolerant Doch er hat so was gedrücktes - Also, meiner Frau genügt es Und sie sagt an jedem Teetisch: "Na, die lebt doch nicht asketisch! Nein, die liegt doch nunmal auf der schiefen Bahn Und gleich daneben liegt bestimmt'n and'rer Mann!" Na, hm, Gott, uns geht es ja nichts an, wir verzeih'n auch vieles gern - Doch mit sowas könnten wir nicht mehr verkehr'n!