Ursula Oberst - Ohne Geld lyrics

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Ursula Oberst - Ohne Geld lyrics

Ich gehe durch die Stadt und suche schon seit Stunden Nach Sehenswürdigkeiten - aber alle sind verschwunden! Man sieht heut' ganz was and'res ringsumher In jedem kultivierten Häusermeer Nämlich Banken! Überall Banken D-Mark und Franken Dollar und Pfund Börsen Voll Kontroversen Stoßen ins Elend und stoßen gesund! Hier ist einer froh, der zwei Pfund Bohnen hat Sonst nichts zu fressen hat und nichts zu wohnen hat! Dort ist einem mies, der zwei Millionen hat Denn früher, da hatte er zehn! Pleiten Auf allen Seiten Aber sie streiten Geben nichts her Alle Sind in der Falle Machen Krawalle Wollen noch mehr! Tatteriche, die nach Brocken haschen Und in feuchten Küchen ihre Socken waschen Oder Frau'nbeschützer Die Milliarden spenden Dann als Hausbesitzer Die Mansarden pfänden! Und die Angestellten Die Prognosen machen Dann vor Rechtsanwälten In die Hosen machen! So wndet sich jedes Jahrhundert vergebens Und dreht sich stets wieder ums Gold Wer hat diese Drehung am Anfang des Lebens Von uns armen Menschen gewollt? Unsre Technokratie ist famos Nur die Kosten sind immer zu groß Ach, wie wunderbar wär eine Welt Ohne Geld, ohne jedes Geld! Im Caféhaus bestellt man sich keck Jeden Morgen sechs Eier mit Speck Denn der Ober bringt, was man bestellt Ohne Geld, ohne Geld! Auch im Büro wäre alles viel leichter Auch beim Zuspätkommen wär man geeichter Wenn mich der Chef nur erblickt, dann erbleicht er Stellt die Frage mir Still' Ob ich irgendwas will Oder immer noch alles gefällt! Nach der Arbeit geh' ich nicht nach Haus' Sondern ruh mich am Swimmingpool aus Den der Chef dort für alle erstellt Ohne Geld, ohne Geld! Und wenn ich dort ein Fräuleinchen sehe Und wir schließen eine Ehe Doch die Ehe ist zähe Sie krankt Und sie schwa*kt Und sie fällt Dann sag' ich: "Schätzchen Mach keine Mätzchen Ich lieb' nur dich auf dieser Welt! Doch für'n Zerwürfnis Fehlt mir's Bedürfnis Worüber sollten wir denn streiten - ohne Geld?" Haha, willst du Reichtum? Den kann ich dir bieten Goldene Uhren, herrliche Kunst Ein Scheichtum oder feste Renditen Auch Professuren - alles umsunst! Möchtest du das Mutterkreuz mit Federbusch Einen Trompetentusch Auf hohem C? Oder eine Reise nach dem Hindukusch Und oben ein Schweizer Chalet? Hä? Möchtest du Klunker Frühere Bunker Preußische Junker Pelze gewischt? Oder nackte Riesensmaragde Wirtschaftskontakte Alles für nischt? Die Geschäftsbetriebe Sind ein Trümmerhaufen Und selbst wahre Liebe Kann man nimmer kaufen Es gibt Wa**erpfützen Unter Weihnachtsbäumen Wo noch Pra**er sitzen Die noch weiter träumen! In den tiefsten Gossen Kriechen Staatsjuristen Und studier'n verdrossen Die Betrügerlisten! Doch nicht nur die menschlich-persönliche Bindung Ist anders und glücklich und blind! Nein, auch Staatsmänner preisen die neue Erfindung Obwohl sie jetzt arbeitslos sind! Will der Nixon in Asien 'nen Markt Gibt es niemand, der ihm das verargt! Er kann handeln dort, was ihm gefällt – Ohne Geld, ohne ein' Pfennig Geld! Woll'n die Russen mal in die Tschechei Dann ist nicht das geringste dabei Weil nur ein Trottel ein Land überfällt Ohne Geld, ohne Geld! Auch hat kein Mensch auf der Erde mehr Hunger Ob Indianer, Albaner, ob Ungar - Ja, selbst in China ein Mao Tse-tung gar Kriegt 'ne Schale mit Reis Und Pistazieneis Und was sonst Vitamine enthält! Jede Bank wird ein Museum mit Bar Insofern sie noch nicht eine war! Das Finanzamt gesetzlich geprellt Ohne Geld, ohne Geld! Wie Mephisto schon sagte zu Faustus "Wenn du's nicht hast, na, dann klaust du's!" Und so klaut man noch mehr Hin und her Kreuz und quer Durch die Welt! Klaut einer'n Pfläumchen Von einem Bäumchen Schenkt man ihm gleich das ganze Feld! Klaut einer Dollar Na gut, dann soll er! Es kann auch jeder Präsident sein Kann Autobahnenkonsulent sein Für die Bundeswehr sein Parlamentär sein Er kann der größte Millionär sein Ohne Geld! Das wär was!