Ulrich Roski - Nachmittag an der Havel lyrics

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Ulrich Roski - Nachmittag an der Havel lyrics

Schwoches ist Besuch beschieden Base Wanda aus dem Süden Kam mit ihrem Söhnchen Udo Aus dem Raum Britz-Buckow-Rudow Sonntags ist's, die Sonne sticht Und der Vater Schwoche spricht: "Na, nun woll'n wir mal ins Grüne Auf die feingesiebte Düne In die üppig-grelle Pracht Äh - ", er stockt. Frau Schwoche lacht: "Hör schon auf mit dem Geschwafel. Jungs, er meint, wir fahr'n zur Havel." Opa sagt gewissenhaft: "Um aus der Sicht der Wissenschaft Hier noch etwas beizutragen Würde ich wie folgend sagen: Die Havel ist ein na**er Ort Drum treibt man dort den Wa**ersport." Und die Familie ruft sogleich: "Dankeschön, sehr aufschlussreich." Nun ist es auch genug mit Schwatzen Schwoche knifft die Luftmatratzen Opa trällert: "Hänschen klein" Und: "Pack die Badehose ein" Während Oma flink im Takt Kuchen in die Tüte packt Schon sieht man sie zum Wagen flitzen - Udolein darf vorne sitzen - So wird die Fahrt erst zur Erbauung Doch bald schon kommt die erste Stauung Träge wälzt sich die Kolonne Unbarmherzig brennt die Sonne Schwitzend, müde und zerschunden Kommt man an, nach knapp zwei Stunden Da liegt die Havel - schaurig schwammig Oben grün und unten schlammig Übel riechend und morastig Trotzdem ruft Opa enthusiastisch: "Seht, dort blinkt schon das Gestade. Der Tümpel grinst, er lädt zum Bade." Wanda scheint nicht sehr erbaut Kaum hat sie in den Fluss geschaut Ruft sie: "Gebt Euch keine mühe Mich lockt nichts in diese Brühe." Und zu Klein-Udo säuselt sie: "Wie wär's mit einer Kahnpartie?" Gleich fängt Schwoche an zu stöhnen: "Und wer soll für den Luxus löhnen?" Da hört man Klein-Udo sprechen: "Wir könnten ja mit Kuchen blechen!" Opa erklärt ihm gleich jovial: "Mein lieber Udo, hör doch mal Mit ein paar Stückchen bu*terkuchen Kannst du doch keinen Kutter buchen!" Als eine freie Jolle naht Ruft Opa gleich, wie einst als Maat: "Vorwärts, Jungs, so will sich's ziemen Legt euch kräftig in dir Riemen!" "Was für Riemen?" fragt der Kleine "Tut mir leid, ich seh' hier keine." Opa nuschelt in den Bart "Ach, ist nur so 'ne Redensart" Mit ungeschickten derben Schlägen Versucht nun Schwoche abzulegen Während ihn der Opa wild "Landratte" und "Kielschwein" schilt "Sei's beim Rudern, sei's beim Segeln Stets gibt's Ärger mit euch Flegeln!" Ruft nun aufgebracht die Base Und pudert heftig ihre Nase "Sei's beim Segeln, sei's beim Rudern Immerfort musst du dich pudern!" Kontert Udo gar nicht faul Und kriegt sofort ein paar vors Maul Schwoche hat mit viel Geduld Die Jolle weg vom Steg gepullt Doch Udo möchte ungedingt Da** er den Kahn zum Kentern bringt Er planscht und amüsiert sich blendend Und ruft, sich an die Mutter wendend: Quasi als Krönung seiner Faxen "Ey, la** mal'n Pfirsich rüberwachsen!" Doch Wanda sagt "Oh nein, mein Sohn! Schon lange nicht in diesem Ton! Wenn du hier auf der Havel tobst Bekommst du auch kein Tafelobst!" Beim Heimfahr'n sagt Frau Schwoche sachte "'S war nicht ganz so nett, wie ich dachte." Schwoche formuliert es kra**er: "Der Ausflug war ein Schlag ins Wa**er." Nur Opa bleibt ganz stur dabei Da** eine Seefahrt lustig sei Und er träumt an diesem Tag Von der Schlacht im Skagerrak