So Mancher beschließt, die Stadt Rom zu besuchen Nach Reisen im alten Stil steht ihm der Sinn Er verzichtet darauf, eine Reise zu buchen Bekanntlich führ'n sehr viele Wege dorthin Wie Hannibal einst Elefanten nach Rom brachte Kann heut kein Mensch mehr erklär'n Er blieb auch der Einz'ge. Es kann halt nicht jeder Die Alpen zu Fuß überquer'n Der Eine hat Zeit und er schleicht wie die Schnecke Ein And'rer rast in seiner Kutsche aus Chrom Doch mancher Wand'rer bleibt früh auf der Strecke Auf einem der zahlreichen Wege nach Rom Ein Jüngling von Ehrgeiz ist voll hoher Ziele Er strebt nach Karriere, nach Würde und Amt Ein Mädchen mit siebzehn ist voller Gefühle Träumt von rauschenden Bällen in Seide und Samt Später verläuft sich der Aufstieg im Sande Der einst so verlockend begann Das Mädchen vermählt sich recht gern Mit dem netten Portier vom Büro nebenan Der Eine hat Zeit und er schleicht wie die Schnecke Ein And'rer rast in seiner Kutsche aus Chrom Doch mancher Wand'rer bleibt früh auf der Strecke Auf einem der zahlreichen Wege nach Rom Weit ist der Weg, überall liegen Steine Bald ist er zu holprig, bald ist er zu glatt Den Wandersmann schmerzen vom Wandern die Beine Er hat das Marschieren schon bald gründlich satt Und auf halbem Wege baut er seine Hütte Wird heimisch und träge und fett Und sagt sich: "Es muss ja nicht Rom sein In Wuppertal lebt sich's im Grunde ganz nett!" Der Eine hat Zeit und er schleicht wie die Schnecke Ein And'rer rast in seiner Kutsche aus Chrom Doch mancher Wand'rer bleibt früh auf der Strecke Auf einem der zahlreichen Wege nach Rom Auf einem der zahlreichen Wege nach Rom