Stell dir vor, eine Bürgerin der mittleren Schicht geht lässig durch ihr Haus Sie ist gepflegt und knapp über Vierzig, sieht aber älter aus Plötzlich rammt sie – wamm – an irgendetwas Hartes und obwohl sie jahrelang hier haust Weiß sie nicht was es gewesen sein könnte, deshalb ist sie aufgebraust Und sie sagt zu ihrem Mann: "Papa, schieb doch mal das Ding da weg, la** es nicht da steh'n." Er fragt verwundert: "Mama, welches denn? Ich kann ja gar keins seh'n." Und sie ruft: "Donnerwetter ja, wo isses denn, eben war es doch noch da." Erst war es da, nun isses weg, keiner weiß, wie es geschah Das war eins von diesen Dingern ohne Namen Unbeliebt bei Herren wie bei Damen Keiner weiß, woher sie einmal kamen Wo man geht, wo man steht, immer ist das Ding im Weg Man kennt's als Krümel auf der Schalmei Man kennt es auch als eckiges Ei Irgend so ein Ding ist immer dabei Es kann kein Zacken in der Krone sein Und auch kein Stein im Brett Kann nicht die Erbse, nicht die Bohne sein Und nicht das Auge auf dem Fett Es kann nie die große Liebe sein Sondern immer nur ein Hindernis Es kann höchstens mal der Sand im Getriebe sein Und im Konzert ein schrilles Fis Es ist verbreitet, wirkt auf die Ma**en Trotzdem füllt es niemals die Ka**en Mancher ruft: "Ich kann es nicht fa**en!" Ein anderer stöhnt: "Ich kann es nicht la**en!" Es hängt ganz plötzlich am heißesten Draht Man sieht es oft im Walde beim Schrat Und manchmal findet's der Storch im Salat Es gra**iert auf internationalen Modenschaus Aber Brehm erwähnt es nicht Und schlägt man auch dem Fa** den Boden aus Niemals bringt man es ans Licht Zum Karneval trifft es bestimmt in Rio ein Da hält man es kaum im Zaum Doch kann es auch der vierte Mann im Trio sein Dann steht es wie ein Geist im Raum Es entzieht sich den Gesetzen der Statik Der Philologie und der Numismatik Lässt sich nicht prägen durch Siebdruck und Batik Und ist nicht lieferbar mit Variomatic Als ich jüngst im Wald so für mich hin ging Da sah ich eins, das irgendwo hing Und sagte nur. "Na das is'n Ding!"