Ulrich Roski - Beschreibung eines Kampfes lyrics

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Ulrich Roski - Beschreibung eines Kampfes lyrics

spoken: Die Beschreibung eines Kampfes – eines Stierkampfes! – in Barcelona, Mexico! Heut ist der Tag der Corrida Alles ist staubig und schwül Und die Menge harrt gläubig und bieder – Doch es ist bald des Wartens zuviel! Da öffnet sich endlich die Pforte Da öffnet sich endlich die Tür Und es kommt auch wirklich jemand rein Der ist ziemlich klein Wer kann das wohl sein? Und "Olé!" hört man alles schrei'n – Sieh mal einer an, es ist der Stier! Alle Frau'n jubeln: "Ach, ist der niedlich!" Und die Männer schrei'n: "Kämpf, edles Rind!" Doch der Stier ist im Grunde ganz friedlich Und er spielt im Sand, scheu wie ein Kind! Da kommen schon die Männer mit den Stangen Die sprengen auf den Gäulen in den Kreis Und es scheint, sie woll'n den Stier zum Frühstück fangen Doch sie schaffen's nicht, es ist ja viel zu heiß! Und ein Mann mit großen Ohren und mit Pickeln Greift mit einem roten Tuch von hinten an Und versucht, den Stier im Tuche einzuwickeln – Doch er scheint dazu noch nicht der richt'ge Mann! Das Volk ist aufs höchste gespannt Und schwitzt vor sich hin wie gebannt! Da erscheint fröhlich und ölig der Matador "Well! Hey, hello boys and girls, hello Nun schwenkt mal die Sombreros Man nennt mich in ganz Mexiko Den Schönsten der Toreros! Die Mutti hat mich rausgeputzt Mit einer bunten Mütze – Ich hab' auch '8x4' benutzt Damit ich nicht so schwitze!" Er grüßt die Menge selbstbewusst Und dreht sich auf der Sohle Er hebt den Arm und strafft die Brust Dann brüllt er dröhnend: "Ole" Dann streift er tapfer durch das Rund Den wilden Stier zu suchen Doch dieser sitzt im Sande und Spielt "Backe-backe-Kuchen" Nun geht er auf das Rindvieh zu Und fragt es von der Seite: "Wie spricht der Stier?" Der Stier sagt: "Muh!" Da rast des Volkes Meute! Dann kommt ein müder Picador Und wirft mit bunten Pieken Trifft er den Stier, ruft alles "Tor!" Der Stier fängt an zu quieken Dann springt er auf in einem "Hui" Der Kämpfer folgt ihm mutig Packt ihn am Kragen und sagt: "Pfui! Du machst mich ja ganz blutig!" Nun jagen sie sich Stück für Stück Rund um die Kampfarena Der Matador fällt bald zurück – Er ist ja auch viel kleena! Doch plötzlich holt er wieder auf – Der Stier scheint leicht verwundet – Der Matador im Dauerlauf Hat ihn schon überrundet! Die Menge stöhnt und schwitzt und greint Das liegt an diesem Sport wohl Und ein besonders Matter meint: "Ich wollt', ich wär' am Nordpol!" Dann springt er von der Etalage – Zwei Meter tiefer musser Und unten fällt er auf den Mund Da grölt die Menge: "Hussa!" Und alle Frauen folgen nach Woll'n den Torero haschen Und wollen ihn oh'n Ungemach Ganz öffentlich vernaschen Ein spitzer Schrei – der Matador Erlag jetzt den Hyänen Dem Stier kommt alles spanisch vor Er unterdrückt ein Gähnen! "So haltet ein, Ihr bringt ihn um!" Ruft einer von den Sitzen Dann rast er durch das Publikum Den Matador zu schützen Doch dieser lacht, nur noch im Hemd: "Mensch, mach Dich nicht unmöglich! Ach Kerl, bei meinem Temp'rament Mach' ich das dreimal täglich!" Doch schließlich ist alles zu Ende Man kann auch schon gar nichts mehr seh'n Nur der Matador reibt sich die Hände Und sagt: "Ach, war das Fest wieder schön!"