Tim Fischer - Der Heideknabe lyrics

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Tim Fischer - Der Heideknabe lyrics

Der Knabe träumt, man schicke ihn fort Mit dreißig Talern zum Heideort – Er ward drum erschlagen am Wege Und war doch nicht langsam und träge! Noch liegt er im Angstschweiß, da rüttelt ihn Sein Meister, und heißt ihm, sich anzuzieh'n Und legt ihm das Geld auf die Decke Und fragt ihn, warum er erschrecke! "Meister, mein Meister, sie schlagen mich tot Die Sonne, sie ist ja wie Blut so rot!" "Das ist sie für dich nicht alleine – Drum schnell, sonst mach' ich dir Beine!! "Ach Meister, mein Meister, ich gehe, ich geh' Bring' meiner Frau Mutter das letzte Ade – Und sucht sie nach allen vier Winden Am Weidenbaum bin ich zu finden!" Hinaus aus der Stadt! Und da dehnt sie sich Die Heide, nebelnd, gespenstiglich Die Winde darüber sausend "Ach, wär' hier ein Schritt, ein Schritt, wie tausend!" Und alles so still, alles so stumm Man sieht sich umsonst nach Lebendigem um – Nur hungrige Vögel, die schießen Aus Winden, um Würmer zu spießen! Er kommt ans einsame Hirtenhaus Der alte Hirt schaut eben heraus "Ach, gib deinen Knecht mir zur Seite Da** er bis zum Dorf mich begleite!" Der Hirt winkte dem Knecht, dem lahmen Knecht – Der schnitt sich eben den Stecken zurecht! Jetzt trat er hervor – ach, wie graute Dem Knaben, als er ihn schaute! "Ach Meister, Herr Hirte, ach nein, ach nein Es ist doch besser, ich geh' allein!" Schon kann er die Weide erblicken Da klopft ihn der Knecht in den Rücken! "Du hältst es nicht aus – du gehst zu geschwind! Ei, eile mit Weile, du bist ja noch Kind – Komm, setz dich unter den Weidenbaum Und dort erzähl mir den hässlichen Traum!" Er fa**t den Knaben wohl bei der Hand Er leistet auch nimmermehr Widerstand – Die Blätter flüstern so schaurig Das Wässerlein rieselt so traurig! "Nun sprich! Du träumtest, es kam ein Mann – Ich war es! Sieh mich doch näher an! Ich zog ein Messer – es war wie dies! Ach ja, ich zog es und ich stieß Durchsucht durch die Kühle – Was hilft es auch, da** ich dich quäle!" Und fragt ihr, wie's weiter gekommen sei So fragt zwei Vögel, die saßen dabei – Der Rabe erzählt, was der Böse noch tat Und auch, wie's der Henker gerochen hat – Die Taube erzählt, wie der Knabe Geweint und gebetet – ahhh, ahhh, aahhh!