Samsas Traum - Die Zähne in der Hand lyrics

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Samsas Traum - Die Zähne in der Hand lyrics

Der Morgen dämmert leise, Ich klopfe viermal An die Tür. Meine Finger Umschließen sanft die Klinke, Ich kann doch nichts dafür. Ich setzte meinen Fuß ins Zimmer, Und schleich' mich an das Bett heran. Dort liegt sie, Zwischen zerwühlten Laken Und fleht mich Mit geschloss'nen Augen an: Spül' mir den Mund Mit Seifenwa**er aus, Streue meine Asche In ein kleines Schneckenhaus, Nimm' meine Hände, Und hacke sie mir ab, Bedecke mit Vergissmeinnicht Und Kornblumen mein Grab. Am Tag als ich geboren ward Verbrannten die Weltmeere, Der Racheengel Heere Entstiegen schwarzem Sand. Ich schneid' Dir Meinen Namen ins Gesicht, Ein Datum, das Du nie vergisst, An jenem Tag Flogen die ersten Motten Lebend aus dem Licht. Gleich neben ihr schläft friedlich Eine bleiche Gestalt, Mit Augen schmal wie Mandeln; Bei ihrem Anblick wird mir kalt. Der Körper ist von Narben Und Brandmalen bedeckt. Das Etwas hat die Arme Um das Mädchen gestreckt. Meine Gedanken, Dieser Mensch hat sie gedacht, Über fast ein ganzes Jahr hinweg Gewährte ich ihm Macht Über mich und mein Leben, Was hätte ich gegeben Um mich eine Stunde lang nur Über mich selbst zu erheben. Dort liegt mein Körper, Meine Liebe, meine Seele; Sie allein ist es, die ich mit meinen Worten immer wieder quäle. Wie besessen stürz' ich Blindlings in den Wahn: Was haben wir uns, Gott verdamme mich, nur angetan? Nimm' seine Zunge, Und schneide sie ihm ab, Bereue seine Sünden, Leg' ihn zu ihr in das Grab. Leg' Dich zu ihr in das Grab. Wach' endlich auf und kämpfe, Mit dem Rücken an der Wand Schlage ich noch fester zu, Mit meinen Zähnen in der Hand. Auf mich wartet schon die Hölle, Ich kann Dir niemals verzeih' n, Mit dem letzten Atemzug Will ich Dir Ha** entgegenspei'n. Wach' endlich auf und kämpfe, Mit dem Rücken an der Wand Schlag' ich fester auf Dich ein, Mit meinen Zähnen in der Hand. Meine Wut ist unersättlich, Heute werden wir' s beenden, Ich hör' nicht auf, bevor ich hab' Was ich will: Deine Zähne in den Händen. An meinen eig'nen Regeln Hab' ich meine Schuld zu messen, Vor lauter Zorn in mir hab' Ich die ganze Zeit vergessen: Sprichst Du von mir, So meinst Du Dich, Der Weg zu Dir Führt über mich. All das Unrecht beging ich, Um, einsam und allein, Zum Schluß mit meinem größten Feind, Mit mir selbst konfrontiert zu sein. Die Zeit ist abgelaufen, Deine Willkür währte lang. Will ich weitergeh'n, verlangt das Leben Deinen Niedergang. Der morgen dämmert leise, Dieses Ende gehört mir, Von draußen drischt der Tod Mit meinen Fäusten an die Tür.