Es war einmal ein Sultan, Aladin, der hatte eine wunderschöne Tochter, mit der er in einem großen Palast lebte. Seine Gemahlin war vor langer Zeit gestorben. Beide, Vater und Tochter vermissten sie schmerzlich, darum vielleicht standen sie einander näher als andere Väter und Töchter. Salome hatte wunderschöne schwarze Augen, ihre Haut so weiß, ihr langes Haar von einem dunklen, satten Rot. Der Sultan konnte sich nicht satt sehen an ihren rosigen Lippen. Ihre Schönheit wurde im ganzen Land gepriesen. Wenn ihr Vater traurig war und sich einsam fühlte, dann tanzte Salome für ihn ihren Schleiertanz. Sie wiegte ihren biegsamen Körper zu den Klängen, die der Eunuch seiner Kehle entlockte. Der Sultan war zu Tränen gerührt, wenn die Glöckchen an ihrem Gewand in den Gesang einfielen. 1001 – Lüge! 1001 – Intrige! 1001 – Nacht! Salome vermutete, da** ihr Vater dann an ihre verstorbene Mutter dachte, der sie glich wie ein Spiegelbild. Es hieß, da** ein schwarzer Schwan vom Himmel herabstieß und ihre Mutter mit sich nahm – ein Gesandter der Götter, die sie ihrer Schönheit wegen bei sich haben wollten. 1001 – Lüge! 1001 – Intrige! 1001 – Nacht! 1001 – Lüge! 1001 – Intrige! 1001 – Nacht! Er sucht das Orakel auf ... Aladin, Aladin ... er will die Zukunft sehen ... Aladin, Aladin ... doch die Wahrheit der Seherin ... Aladin, Aladin ... ist nicht die seine ... Aladin, Aladin 1001 – Lüge! 1001 - Intrige! 1001 – Nacht! 1001 – Lüge! 1001 – Intrige! 1001 – Nacht! Die Seherin verflucht den Sultan ... Aladin, Aladin ... er bringt sie zum Schweigen ... für immer ... Aladin, Aladin ... und brennt ihr Haus nieder ... Aladin, Aladin ... zeilt zurück zum Palast ... Aladin, Aladin ... steigt die Treppe hinab ... Aladin, Aladin ... hört die Schreie und zuckt zurück... Aladin, Aladin ... er hört die Schreie aus dem Verlies... Aladin, Aladin Als Salome herangewachsen war, stellten sich Jünglinge aus fernen Ländern vor, die sie zur Frau nehmen wollten. Doch keiner war dem Sultan gut genug für seine Tochter. Sie brachten Gewürze, Gefäße aus Gold, prächtige Pferde. Der Sultan nahm die Gaben an. Die Jünglinge aber ließ er ergreifen und töten: Alle wurden sie geköpft und ins Meer geworfen! Am Ende hatte der Sultan genug von der Posse. Und da er die Gesetze verfa**te, tat er, was er von Anfang an hatte tun wollen: Er machte sich selbst zum Gemahl seiner Tochter! Seine erste Gattin aber fristete weiter ihr Dasein in der Düsternis ihres Verlieses. 1001 – Lüge! 1001 – Intrige! 1001 – Nacht! 1001 – Lüge! 1001 – Intrige! 1001 – Nacht! Aladin, Aladin