[1. Part] Vergangenheitsbewältigung - im siebten Schuljahr hatte ich So gut wie keine Freunde außer die, die auf der Straße hing'n Klaute Kippenschachteln aus dem kleinstädtischen Tabakladen Dreizehn abgef**te Jahre - Reihenhausfa**adenwahnsinn Keine Zeit um aufzuatmen, ich bin meistens ausgerastet Wenn ich Ungerechtigkeit am eignen Leib erfahren hatte Das war in der Schule circa alle zehn Minuten Also hing ich bei nem Kumpel statt die Kla**e zu besuchen Ich wollte eine Freundin doch war schüchtern und verrückt Wegen Aggressionen wurde ich zum Psycho-Doc geschickt Seit dem box ich mich nicht mehr doch hab verlernt mich zu verteidigen Wenn irgendwelche Wichser meine Grenzen überschreiten Als ich dann im Wald mit meinen Kifferfreunden war Hatte einer von den Jungs ein blankes Schießeisen am Start Ich hielt es in der Hand und seitdem ist mir eins bewusst Die macht über Tod und Leben macht dich innerlich kaputt Bis heute wird mir schwindlig wenn ich Cops oder Soldaten seh Ich kann es nicht verstehen eine Knarre in die Hand zu nehm'n Ich bin kein Pazifist doch wenn ich wen zu Tode schlagen muss Dann will ich seine Augen sehn vor seinem letzten Atemzug Ich hab Angst die Beherrschung zu verlier'n Und deswegen nehm ich Drogen um mein Selbst zu kontrollier'n Denn ich glaub nach einem Kopf oder ner Ecstasy-Tablette Lebe ich nur für mich selbst und kann die Welt um mich vergessen [2. Part] Mit 15 Jahren hatte ich das erste mal nen Sommer lang Die Sonne ignoriert und im Keller an der Bong gehang'n Dank HipHop hatte ich die ersten sozialen Kontakte Doch auch die waren nur präsent wenn der Gravorrat langte Zu Hause war ich selten weils nur Stress mit meiner Mutter gab Bei Freunden gab es Weed und wir hörten Royalbunker an Ich meine klar, ich hab mir vieles verbaut Aber ohne das hätt ich mich nie zu freestylen getraut Durch die ersten Tracks die ich in den Computer rappte Konnte ich die Wut verdrängen und endlich was lernen trotz dem Schule schwänzen In Deutsch ne Knappe 4 doch lyrisch eloquenter Als der Jahrgangsbeste und das nur durch Freestylen im Keller Meine Lieder wurden fetter, meine Haare wurdens auch Ich war schon immer etwas anders als die andern Rapper drauf Mit dem aufgemotzt Lifestyle der nach Markenschuhen schreit Bin ich nie d'akkord gegangen und das tat mir auch nie Leid Alles was ich will ist schreiben, das heißt damals und auch heute Hab ich alles liegen la**en um Gedanken aufzuschreiben Dadurch ging mir mehr als einmal eine Arbeitsstelle flöten Und den Frust darüber habe ich mit Alkohol getötet Heute weiß ich das ich keinem Mensch zur Rechenschaft verpflichtet bin Ich bin nicht der Grund, da** die Gesellschaft in der Krise ist Depressionen erklären dir das Scheitern dieser Welt Mit dem Scheitern von dir Selbst la** dir die Scheiße nicht erzähln [Bridge: From Dusk Till Dawn] Also, was bist du? Ein abgefallener Priester oder ein gemeiner, verfickter Diener Gottes? [3. Part] Jetzt sind 10 Jahre rum, 2013 ist vorbei Doch im Kern sag ich das gleiche, wenn ich Zeilen niederschreib Ob mit 15 in der Pause von der Kla**e auf die Fresse Oder heut der Wohnungsrausschmiss wegen Alkoholexzessen Ich schreib alles auf mein Blatt, archiviere jede Narbe Wenn ich Sterbe wird der ganze Dreck zum Himmelstor getragen Für jede kleine Wunde kriege ich ne Handgranate Und dann schiebe ich Randale im Hinterhof des Satans Ihr könnt um mich stehen und lachen während ich am Boden lieg Mich bespucken und verachten ich bin frei um loszuziehn Das ist kein Pseudo-Punk-Rebellentum ich kämpf nicht gegen Menschen Ich kämpf gegen die Systeme die uns knechten und verblenden Mit den Messern in den Händen geh ich schnurstracks auf Dämonenjagd From Dusk till Dawn ist lachhaft gegen das was ich noch vor mir hab Es kommt der große Tag an dem alle meine Feinde Ihre Fehler eingestehen und dann kann ich auch verzeihen Doch die Stärksten der Dämonen sind in meinem kleinen Geist Mit allem was ich kritisiere ist mein eig'nes Fleisch gemeint Die Dominanz von Ha** und Ego macht vor keinem Menschen halt Du weißt so wie man reinruft so schallt es aus dem Wald Man ist einsam und allein doch nur in Einsamkeit erkennst du Deine Fehler und dann kommst du irgendwann aus der Versenkung In der Welt ist keine Rettung ob im letzten oder nächsten Jahr Entscheidend ist was du mit deinem Leben machst - Jeden Tag!