L.u.i - Briefe an Dionysos lyrics

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L.u.i - Briefe an Dionysos lyrics

[Part 1:] Verehrter Dionysos La** uns das Land unterwerfen Du bist das Strahlen und der Glanz in den Sternen Ein Bann für die Schmerzen Los, füll' meinen Tank mit deinem Trank, bis ich leer bin Auf kultivierte Barbarei und die Tyrannen, die dich ehrten Weißt du noch, wie wir damals als Eltern und Kinder schliefen Hirnzellen ins Wa**er warfen und das Spiegelbild der Welt verschwimmen ließen? Ich kann nicht mehr im selben Zimmer liegen Ohne dran zu denken: Wann dürfen wir endlich wieder spielen? Wie in alten Zeiten, voller Freiheit und Durst beide Erstgeborene Du vor, ich nach deiner zweiten Geburt Mein Geist war nie bereit für lebenslanges Fasten Wenn ich nicht wusste wohin, durfte ich stets bei dir umnachten So trieben wir beide gegen den Strom Wo willst du hin? Naschtest du im Hades zu viel von Persephones Mohn? Manchmal scheint es mir schon fast, als hätt' ich alles nur geträumt Hochachtungsvoll Pyrin Bis bald, mein alter Freund [Hook:] Dionysos ich lechze nach deinem Fausthieb Ich seh' die Welt und tu' alles um zu vergessen, wie sie aussieht Meine Gedanken stecken fest in grauen Zellen und sind schlapp D'rum streu' den Stoff in meinen Wein, der mich die Welt vergessen macht Weil mich die Welt vergesslich macht, werd' ich niemals wirklich klüger Und lese täglich in meinen Fiebertraumtagebüchern Ich bin kein Lügner, ich bin ein ernstlich verwirrter Mensch Auf der taumelnden Suche nach Sternchen am Hirnament [Part 2:] Verehrter Dionysos Bald verfliegt all meine Kraft Nun schreib' ich dir schon wieder aus der tiefen, kalten Nacht Mein letzter dumpfer Schrei hat keinen Widerhall gebracht Ich frage mich ernstlich, ob du meinen Brief erhalten hast Ich weiß nicht wo du dich versteckst, nur deine Bilder sind noch da Selbst die alte Demeter heilte den Pilz, den du ihr gabst Hörst du nicht, wie wir dich brauchen? Siehst du nicht die Theaterstücke? Komm' und verteil' endlich Gnadenschüsse Ohne dich bin ich ein wandernder Planet, der jeden Tag aus der Bahn schwebt Ernähre mich von rohem Fleisch, weil alles gar nicht mehr klargeht Sag' Adé, doch wenn du gehst musst du auch kommen Ich hab' die Vergangenheit abgeschlossen und benehme mich benommen All das zehrt an meiner Kraft, dein Stab lehnt noch immer am Bücherregal Dort wo du ihn stehen la**en hast Wenn du mir Hoffnung bringen kannst, nimm ihn am besten wieder mit Hochachtungsvoll Pyrin P.S.: Du wirst vermisst [Hook:] Dionysos ich lechze nach deinem Fausthieb Ich hab' die Wahrheit gesehen, aber vergessen, wie sie aussieht Bitte komm' zurück, spende meinem Kadaver neuen Saft Und streu' den Stoff in meinen Geist, der mich die Wahrheit sehen macht Weil mich die Wahrheit sehnlich macht, werd' ich niemals wirklich klüger Und schreib' mit Säure in meine Fiebertraumtagebücher Ich bin kein Lügner, ich bin ein göttlich verwirrter Mensch Auf verschwommener Suche nach schwarzen Löchern am Hirnament [Part 3:] Verehrter Dionysos Bitte sag' nicht es sei Hybris In deinen Augen wirkt es vielleicht schadenfroh und zynisch Mal ehrlich, ich weiß selbst nicht, ob es dafür noch zu früh ist Doch mein Bart ist lang geworden und dein Stab steht mir vorzüglich Ich leb' als könnt' ich schweben, doch muss auf dem Boden bleiben Um jedem die Chance zu geben mit mir unterzugehen Alle verschwimmen und sinken auf den Boden meines Glases Alle heißt Alle: Holt die Toten aus dem Hades Reicher denn je bin ich doch wesentlich abgebrannter Begleitet von Satyren, Mänaden, Silenen und ewigem Katzenjammer Leergepumpt und übernächtigt, doch zu flüchten wär' Bewegung Ich bin süchtig nach Ekstase, süchtig nach Verehrung Wenn sie abends ins Bett geh'n und meinen Namen nicht erwähnen La**' ich ihre Gemächte faulen, wie du damals in Athen hast Glich ich deinem alten Ich (eins zu eins) Selbstzerstörerisch, doch unsterblich Eigentlich sollte das Ganze dein Job sein Ich nasche zu viel von Persephones Mohn Lebe und gebe psychedelische Visionen zwischen Leben und Tod Ich zog durch jedes noch so zünftige Revier Neulich glaubte ich dich zu sehen, nüchtern und rasiert Ob du nun glücklich bist mit dir? Vielleicht erinnerst du dich in melancholischen Zeiten doch an mich und süffelst ein paar Bier Du bist mir so fremd geworden, da** ich nicht weiß, wie die Welt sich dreht Hochachtungsvoll Dionysos Danke für das Selbstgespräch