Wieder eine Nacht allein. So viel gehofft, geträumt, vertraut, Die Augen wieder wund geschaut Nach einem Fetzen Paradies. Wieder eine Nacht allein - Da muß doch irgend jemand sein, Der mit dir teilt, der mit dir sucht, Den so wie dich der Tag verließ. Wieder eine Nacht allein. Was jetzt noch läuft, ist gut bekannt, Jetzt bleibt nur noch die eigne Hand, Um etwas Zärtlichkeit zu spüren. Wieder eine Nacht allein. Du wirst noch zu den Huren gehen, In einiger Entfernung stehen Und von der Unschuld fantasieren. Und vielleicht wirst du morgen, Verlacht und verdreckt, Statt mit zärtlichen Worten Mit Tritten geweckt. Das Blut voll von Fusel, Die Augen verdreht Und doch überzeugt, Daß es weitergeht. Wieder eine Nacht allein. Du willst dir kein Gesicht mehr leihen, Um wie die andern stark zu sein - Nur wer sich öffnet, kann sich spüren.