Karsten Troyke - Für was bist du gekommen lyrics

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Karsten Troyke - Für was bist du gekommen lyrics

Genau am Fünfundzwanzigsten Dezember A Jingl ward geborn auf unserm Stern Drei Könige erschienen, es zu sehen Und hatten es, sobald sie's sah'n, sehr gern! Das warn der Mojsche König, a Vertreter Sein Bruder Jakob, aus der Slowakei Und dessen Sohn Emmanuel, a Trompeter – Und ich war selbstverständlich auch dabei! Die Eltern warn der alte Josef Pollack Und seine Gattin, a geborne Schmock Wie alle standen zärtlich um die Wiege Am Schillerplatz Tir elf, im dritten Stock! Nun, wir wären dort gestanden viele Wochen Doch mir war schon nach drei Minuten fad Drum trat ich vor, und hielt a kleine Rede – Man kann fast sagn, es war a Referat! Ich sagte: "Oij weh, kleines Wickelkind, wos da liegt vor mir in der Wiege Ich hab Dich was zu fragen, her mich aus: Für wos bist Du gekommen, und machst der Mutter Müh – Wie stellst Du Dir Dein weitres Leben vor? Die Welt Wird Dir nicht frommen, Du bist doch ka Genie – Genies gibts hechstens alle hundert Johr! Du wirst doch werden a schlechter Mensch, genau wie Dein Papa Wirst sein verfressen und nur auf's Geld bedacht Wie Deine Frau Mama! Also für wos bist Du gekommen? Für wos brauchst Du die Welt? Und wer, Du Untam, hat Dich herbestellt? Wos wirst Du erreichen? Du wirst sein a Falott – Wirst Dich zehn Mal vergleichen Und wirst machen bankrott! Du wirst alle bestehlen Weil Dich jeder betriegt Und die Leit wern krakeelen Weil die Leit sind verrickt! Erst wird man Dich impfen Da** Du nicht wirst marod Und dann auf Dich schimpfen Und Dir winschen den Tod! Man wird Dich verpriegeln Schon als winziges Kind Und dann wird man kriegeln Da** wir alle so sind! Also für wos bist Du gekommen? Für wos machst Du Station? Für was soll man den Eltern gratuliern? Weil Du imstand sein wirst, etwas zu kaufen Und dann zu verkaufen, für einen Profit? Oder weil Deine Hände und Fiess sich vergrössern wern – Aber das Hirn wächst doch nebbich nicht mit? Oder für was bist Du Armer gekommen in unsere Mitte – Bitte? Sicherlich bereust Du diesen Schritt!" Der Vater sprach: "Was brauchst Du ihn vermiesen – Das arme Kind ist jetzt scho mies genug!" Die Mutter sprach: "Ich werd Dich nicht mehr griessen – Und wenn, so hoff ich, da** ich mer verschluck! Wos brauchst Du meinem Kind wos prophezeien? Wie weisst Du, was er später einmal ist? Vielleicht wird er a Anwalt, oder a Doktor – A Wissenschaftler, oder a Dentist! Wos sterst Du einer Mutter süße Träume? Vielleicht hat er als Kinstler a Talent Auch weise kennt er werdn, wie König Schlojme – Vielleicht wird er sogar a Präsident (No, a Vizepräsident) Er wird vielleicht – wer kann das Heut schon wissen? A mächtiger und grosser, guter Mann!" Da hielt ich ihr so gut es ging den Mund zu Und fing noch einmal selbst zu reden an, und sagte: "Oij weh, kleines Wickelkind, in der Wiege Host Du gehert, was Deine Mutter vorgebracht hat? Da kann man doch nur wiederholen: Für wos bist Du gekommen? Für wos liegst Du jetzt da? Wer soll Dir diesen Fehler je verzeihn? Man hat zwar angenommen, vor Allem deine Mama Du wirst von andere Leit a Ausnahme sein! Ma glaubt, Du wirst a Doktor sein, a Kinstler, a Jurist A weiser Mann, wie Salomon – no und? Wenn es so ist No dann, für wos bist Du gekommen? Für wos machst Du Dich breit? Denn grad, wenn Du wer bist, dann tuste mir leid! Wirst Du sein a Professor Der erforscht unsre Welt Wird ma sogn, Du bist weltfremd – Also brauchst Du ka Geld! Wirst Du werdn a Kinstler Und der Kunst bleiben treu Wird ma sogn, ma kauft nix – Weil, Du bist noch zu neu! No und wirst Du a Weiser Mit an hohen Ideal Der den Menschen will helfen – Oij weh, dann wird's katastrophal! Denn dann wird ma Dich einsperrn Und Dich schlogn auf's Haupt Weil man einem Propheten Prinzipiell niemals glaubt! Also für wos bist Du gekommen? Für wos dieser Besuch? Am Fünfundzwanzigsten Zwelften, noch dazu? Bist Du gekommen, damit Du da**elbe, wie so viele andere Leute erfahrst? Oder damit Du Dir für Deine Kinder – die leider ja auch kommen – etwas ersparst? Glaubst Du, die Leute von Heit sind empfänglich für Liebe, für Wohrheit? Torheit! Wärst Du doch geblieben, wo Du warst!"