Joana Emetz - 500 Jahre lang (Zum Kolumbusjahr 1992) lyrics

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Joana Emetz - 500 Jahre lang (Zum Kolumbusjahr 1992) lyrics

Wie siehst du uns, weißer Bruder, den roten Menschen auf beiden Inseln im Land In das du einst über's große Wa**er kamst und es Amerika genannt? Mal edelmütig, mal blutrünstig-wild in deinen Western und Moritaten - Immer noch Tapferkeitsbeweis für Conquistadoren und deine ruhmreichen Soldaten? Schau die Wahrheit an - so wie einst deine Ahnen über unser blühendes Land gefegt Uns zerstörten wie eine Blume, der man im Vorbeigeh'n den Kopf abschlägt! So ist uns're Geschichte noch heute - ein Schmerzvoller Untergang Demütigung, Gewalt und Betrug, schon fünfhundert Jahre lang - Schon fünfhundert Jahre zu lang! Was fühlst du, weißer Bruder, wenn du hörst von der Tyrannei Der Konzerne, die uns Indios gegen Hungerlohn schinden in den Minen von Kupfer und Blei - Und der Großgrundbesitzer Gewalt, die uns antreiben wie eine Herde Auf den Plantagen wie Sklaven uns halten, auf unserer eigenen Erde? Bittere Armut und Krankheit und Hunger und Leid, das ist unser tägliches Brot - Uns're Sprache verboten - uns're Kinder gestohlen und vielförmig-täglicher Tod! Wir wollen nicht länger auf Knien leben, uns berfrei'n von Ausbeutung und Zwang! Das Schweigen der Bitterkeit liegt über uns, schon fünfhundert Jahre lang - Schon fünfhundert Jahre zu lang! Was hörst du, weißer Bruder, über uns, die wir im Norden zwischen Almosen und Repressionen Mit fremder Kultur, fremdem Gott, fremden Werten eingepfercht sind in Reservationen? Schlechte Nahrung, keine Arbeit und wie man uns einst mit Waffen und Whysky dressiert So werden wir heute, mit leiser Gewalt, weiter rücksichtslos 'yankiisiert'! Uns're Sanftmut endet! Vor dem Weltenrat fordern wir: Hört auf uns einzujochen! Und haltet gültige Verträge ein, die ihr immer wieder gebrochen! Entla**t uns aus der Freiheit, die ihr meint, denn für uns ist sie Untergang! Wir erdulden den unmenschlichen "way of life" schon fünfhundert Jahre lang - Schon fünfhundert Jahre zu lang! Was denkst du, weißer Bruder, über das Wort, das ich heut' an dich richte? Du bist uns nicht nur in der Schöpfung verwandt - du bist Teil uns'rer tödlichen Geschichte! Alles, was du uns angetan und noch tust, geschieht weiter, solang du drängst Nach dem Gold, an dem du unersättlich, verheerend und unselig hängst! Du willst wachsen und wachsen und ohne Ehrfurcht uns're heilige Mutter Erde niederzwingen Statt den Willen des Großen Geistes zu leben in Harmonie mit allen lebendigen Dingen! Wir und uns're Verwandten, die Vierbeinigen, die Geflügelten und alle, die leben im Meer Ertragen die grausame Plünderung keine fünfhundert Jahre mehr - Keine fünfhundert Jahre mehr! Keine fünfhundert Jahre mehr - Keine fünfhundert Jahre mehr! Hilf mit, weißer Bruder, tu etwas! Auf da** du nicht dereinst Am Fluss der Geschichte sitzen wirst und hoffnungslos mit uns weinst!