Ich habe nächtelang kein Auge zugemacht, weil ich so furchtbar aufgeregt war. Ich hab die ganze Zeit an den Moment gedacht, und jetzt ist der Moment auf einmal da... Ich hatte sie gemieden, war ihr ausgewichen und komm' doch immer wieder bei ihr angeschlichen. Ich habe sie unglaublich lange nicht geseh'n, jetzt seh' ich mich hier in ihrem Zimmer steh'n. Ich schau mich um: Es ist nicht ganz mein Stil. Alles irgendwie ein bisschen zu steril. Auch ihre Möbel find ich zu extrem, trotzdem mache ich's mir erst mal bequem. Sie sieht blendend aus. Ich fühl' mich ihr so unterlegen. Sie schaut mich streng an und sagt, ich soll mich nicht bewegen. Ich frage mich: Ist es diesmal wohl für immer? Da dreht sie ab und geht wortlos aus dem Zimmer. Sie bricht mir das Herz, sie verursacht diesen schrecklichen Schmerz, ich bleib zurück mit off'nem Munde, in mir blutet eine Wunde, und ich hätte nie gedacht, da** sie 'nem Mann so unglaublich wehtun kann. Da kommt sie wieder rein und ich seh' ihr an, da** sie irgendwie durch mich hindurchschau'n kann. Sie spielt mit mein'm Gefühl, und das tut wirklich scheiß-weh, denn das macht sie nur mit Klopfen und mit Eisspray. Jetzt hat sie mir kurzerhand und ungefragt eine Spritze zur Betäubung in den Mund gejagt. Das war nicht besonders sanft. Schmerzhafte Blitze durchzucken meinen Rachen bis zur Zungenspitze. Ich schau' ganz tief in ihre wunderschönen Augen. Sie fängt an, meinen Speichel abzusaugen und hat, dieweil es kra** in meinem Kopf rumort, meinen Zahn bis zur Nervenhöhle aufgebohrt. Sie bricht mir das Herz... Obwohl ich mich ihr hier zu Füßen werf', raubt sie mir kühl den allerletzten Nerv, und sie spricht – es klingt für mich wie blanker Hohn – von 'ner gelungenen Vitalextirpation. Ich blute noch ein bisschen still vor mich hin, und plötzlich kommt mir schmerzlich in den Sinn: Sie will mich nur.... ich glaub, sie will mich nur, weil ich privatversichert bin.