[Part 1 - Luke 27] Die Leute fragen mich: "Warum hast du so große Augen?" Ich will was ich seh auch glauben, fang an genauer zu schauen Komm häufig ins Staunen und tauche ein in die Welt des Konsums Die Reizüberflutung raubt meinen Geist und es endet konfus Mein Verlangen gibt keine Ruhe, ich kann mich nicht beherrschen Ich muss die Dinge besitzen, egal was sie wert sind Ich kann auf nichts verzichten und will ich's nur testen Erweist es sich als schwierig wie bloß einen Pringles zu essen Ich will was ich nicht habe und nehm was ich kriege Alles ist käuflich - Freunde sogar Frieden und Liebe Ein Mädel riecht gut, ist super lieb, klug und sweet Wir gehn zu ihr, sie zeigt Gefühle doch bei mir sind's nur die Triebe Denn ich vögel jede die bei Drei nicht auf den Bäumen ist Ich bereue nichts, das liegt in der Natur - Täusch ich mich? Wie auch immer ich tapp in die Falle, falls das der Fall ist Doch ich will kein bisschen, nicht wenig, nicht etwas, sondern alles! [Part 2 - Carpe Diem] Wenn ich heute drüber grübel was ich früher für ein Typ war Wird mir übel, denn ich war ein ungezügelter Lügner Ausbeuter, Sammler und Behüter seiner Reichtümer Liebe und Glück waren Waren und Güter War ein wahrer Betrüger, hab so mein Leben verbaut Egal ob Väter oder Mütter ich beutete jeden aus Mercedes und Haus statt Freundschaft und Treue Ich verkaufte meine Seele und das bereu' ich bis heute Der Teufel war mein Zeuge, jedesmal wenn ich allein zuhause Saß auf der Designercouch und glaubte all das reicht nicht aus Mich dann ertappte bei der Frage was ich wirklich brauch Wenn doch nicht bemerkte, da** man Glück nicht einfach kauft So nahm das Schicksal seinen Lauf macht, alles Hab machte nie satt Die Welt war nicht genug und all der Spaß konservierbar Ich Apollo unterschätzt wie in der Sage König Midas Der sein Leben lang gezeichnet von den Eselsohren der Gier war [Part 3 - Visa Vie] Während ihr das Geld auf eurem Bankkonto zählt Schämt sich ein Kind, weil's wie 'n Lump zur Schule geht Während ihr nicht mehr seht wo euer zehntes Häuschen steht Betet eine Frau, da** sie nicht wieder draußen schläft Während ihr über den Kaviar nur müde gähnt Bringt ein Mann sich um, weil er den Hunger nicht erträgt Während ihr zuseht wie euer Gärtner Rasen mäht Versteht ein Kind nicht wieso es auf dem Straßenstrich steht Doch ihr seht das alles nicht, das geht euch nichts an Hauptsache ihr häuft immer mehr Sachen in euren Hamsterbacken an Euch reicht kein Garten - Nein, ihr wollt gleich ein ganzes Land Ihr wollt kein Konto - Nein, ihr kauft euch gleich die ganze Bank Ihr seid krank vor Gier, seid schon verrückt vor lauter Geiz Vor lauter Bäumen seht ihr schon lange nicht mehr den Wald Doch irgendwann kommt die Zeit in der ihr endlich peilt Das ihr trotz allem was ihr habt, nicht reich sondern arm seid [Part 4 - Luke 27 & Carpe Diem] Ich bin ein Sammler und lieb es ins Kino zu gehen Obwohl ich so viel DVD's und Spiele hab wie 'ne Videothek Ich muss täglich zur Bank Geld abheben oder überweisen Und hab sogar 'nen vollen Kühlschrank wenn ich verreise Ich war so dumm, da** ich glaubte mein Besitz macht mich glücklich Das Glück verließ mich, denn ich nahm auf niemanden Rücksicht Nun sitz ich hier allein, umgeben von Gold und Edelsteinen Und was ich wirklich brauchte tauschte ich gegen die Leere ein Und geh ich mal in's Restaurant bestell ich gleich die ganze Karte Beim Shoppen bräuchte ich zum tragen der Waren mehr Arme als Kraken Ich kaufe selbst den größten Mist, sogar Babys mit gröbstem [?] Poker gern hoch und mach weiter welches am Schönsten ist Ich habe alles besessen, doch ich war niemals zufrieden Hatte Angst zu verlieren, doch keine Zeit mehr zu lieben Was ich wollte war das eures auf mein Bankkonto fließt Bis mich alle verließen, ich hab mich dazu entschieden Ich kam mal fast in Knast, angeblich wegen Bankraub Dabei wollt ich mir doch bloß die Hundert Dollar Noten anschaun Man sah das Bank-Replay und ich war ohne Kaution draußen Und hab derzeit bei Ebay dutzende Auktionen am laufen Ich war so dumm, da** ich glaubte mein Besitz macht mich glücklich Hülle wie geleckt, doch alles Innere Dreck Doch in dieser Gesellschaft war ich super erfolgreich Als Arschloch das Gold scheißt und Geizhals auf Vollzeit [Part 5 - Visa Vie] Wenn ihr mit 80 allein in eurer Villa sitzt Euch umseht und zählt was ihr alles besitzt Um euch herum alles glänzt, klimpert und blitzt Dann spürt ihr plötzlich, da** ihr irgendwas vermisst Es ist die Sehnsucht nach dem was man nicht bezahlen kann Das Flehen nach Dingen die man nicht gierig horten kann Doch jetzt ist es zu spät, ihr wolltet immer zu viel Die Erkenntnis tut weh - Ihr seid erstickt an eurer Gier