(Walk on by, Walk on by) Flip Es tut in meinem Herzen weh, wenn ich alte Weggefährten seh´, Schulkollegen treffe derentwegen ich mich in die Zeit zurückversetze, der ersten Liebe, der Spielplätze, all die juvenilen Schätze die ihren Stellenwert verloren haben und im innersten Kern verborgen waren, werden plötzlich wieder aktuell, doch man bleibt rationell, weil man weiß, da** diese Zeiten ein für allemal vorbei sind. Wie ein Kleinkind an die Mama, klammert sich mancher an die Vergangenheit und bleibt blind, taub, stumm, für die Tatsache, da** auf einmal die Basis fehlt und weil für solche Phasen meistens nur die Klarsicht zählt, zieht man unter manche Zeiten lieber den Schlußstrich, denn nicht nur Räume werden muffig hält man sie zu lange luftdicht. Nichtsdestotrotz werd´ ich dann meist melancholisch, obwohl ich sehr wohl weiß nichts im Leben wiederholt sich, außer vielleicht alte Serien im Patschenkino, denk zurück an Ferien am Lido, ich als kleiner Bambino mit Gelati, Mami und Papi. Ich hoffe ich bewahr´ die Erinnerung auf wie Goldbarren im Tresor, das Tor zum Gestern bleibt geschlossen, das zum Morgen steht weit offen. (Walk on by, Walk on by) Skero Du schaust mich an von dem Foto, das ich in meiner Hand hab, im schönen Anzug für die Verwandschaft selbst deine Handschrift erscheint mir anders, erschrickt mich, weil sie auf einmal ein Relikt ist. Das du weg bist, check ich nicht, es schwächt mich, ich weiß nicht, ob das gerecht ist, es läßt mich vieles erkennen was ich früher nicht so klar sah, das Leben ist zerbrechlich wie Knäckebrot von Wasa. Wir durchlaufen viele Phasen. Es ist wichtig, daß da jemand ist, der nicht nur Phrasen drischt, denn jeder den du triffst, wird ein Teil deines Ichs. Was bleibt ist deine Art, Geschichten, Werke und Taten. Die Zeit macht nicht halt. Narben und Falten sind nicht nur äußerlich, Wege spalten sich wie zu lange Haare, ganz egal wie alt du bist, Zeit ist Mangelware. Ich weiß du haltest nichts davon, daß ich mir meinen Kopf zermarter. Für deinen Sohn kann ich kein Vater, nur Begleiter sein. Wer zu lange trauert bleibt mit seinem Selbstmitleid allein. (Walk on by, Walk on by) Huckey Wir sind unterwegs ohne Stopp oder Alarmknopf. Bis jetzt ist alles gut gegangen: doch wie lang noch. Wie´s bisher lief war echt edel, wir kriegten was wir wollten, gingen durch Regen und Nebel, hielten zusammen wie Pech und Schwefel, und alle fanden´s arschgeil, aber wie ihr wißt gibt´s keinen Vorteil ohne Nachteil. Auch wenn dann und wann ein paar Dinge gelogen waren, es war alles Spaß wie Autodrom und Go-Kartfahren. Aber so ein Leben ist eben kein Honiglecken, also wird´s Zeit, da** auch die Chauvies checken, da** sie Scheiße fressen, wenn sie ihre Köpfe in anderer Leute Ärsche stecken. So legten wir uns in gemachte Betten. Andere studierten angeblich, dann kam´s ans Tageslicht: Alles Lebedoch und Habenichts! Nur wir waren etwas Besonderes: viele wollten uns trennen aber niemand konnte es. Und wie´s der Zufall wollte, sollten wir uns noch oft sehen, wir lebten uns zwar auseinander, doch wir mochten uns trotzdem. Doch Zwietracht schlich sich ein wie ein Dieb in der Nacht, und hätt´ ich´s vorher gewußt, hätt´ ich nicht mitgemacht. Wir fühlten uns von der Welt verla**en wie Kinder im Waisenhaus, begannen uns selbst zu ha**en und die Zukunft sah Scheiße aus. Das war dann auch das Ende unserer Jugendhaus-Crew, jetzt grüßen wir uns nicht mehr. Warum auch? Wozu? Ey, waren wir wirklich Freunde oder tun wir jetzt nur so? (Walk on by, Walk on by) Laima Während ich allein daheim sitz', bist du schon in den USA, du bist dahin geflogen, als dein Schuljahr zu Ende war, bin in den Wa**erwald gezogen, der jetzt meine Bude war, auch Jo ist mit dabei, wir wohnen dort als Brüderpaar. 1996 war auf keinem Fall ein Jubeljahr, auch wenn es für dich Trubel war, statt mir war ja ein Double da, der mich zwar stöhrte, doch der nicht der Kern des Pudels war. Du warst zwar für mich da, doch das nur brieflich und darum schrieb ich, wie ein Dichter in jeder freien Minute, bis ich dich zu Weihnachten dann endlich besuchte. Drei ganze Wochen, meine Liebe entflammte, wie ich das nur von Feuer und meinem Sodbrennen kannte und sie brannte, da** ich dachte, löschen sei unmöglich, so was geht nicht, unsere Liebe dauert ewig. Und wenn dann bräuchte ich zum löschen einen Ozean, doch als die Wende kam, reichte dir ein Tropfen aus dem Wa**erhahn. (Walk on by, Walk on by) (Ich schloss das Buch und spürte eine seltsame Mischung aus Wehmut und Hoffnung und ich frage mich ob eine Erinnerung etwas ist das man Besitzt, oder das man verloren hat.)