Richard Wagner - Dir Töne Lob! lyrics

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Richard Wagner - Dir Töne Lob! lyrics

(Tannhäuser ergreift seine Harfe) Tannhäuser Dir töne Lob! Die Wunder sei'n gepriesen, die deine Macht mir Glücklichem erschuf! Die Wonnen süss, die deiner Huld entspriessen, erheb' mein Lied in lautem Jubelruf! Nach Freude ach! nach herrlichem Geniessen verlangt' mein Herz, es dürstete mein Sinn: Da, was nur Göttern einstens du erwiesen, gab deine Gunst mir Sterblichem dahin. Doch sterblich ach! bin ich geblieben, und übergross ist mir dein Lieben. Wenn stets ein Gott geniessen kann, bin ich dem Wechsel untertan; nicht Lust allein liegt mir am Herzen, aus Freuden sehn ich mich nach Schmerzen. Aus deinem Reiche muss ich fliehn-- 0 Königin, Göttin, la** mich ziehn! Venus Was muss ich hören? Welch ein Sang! Welch trübem Ton verfällt dein Lied? Wohin floh die Begeistrung dir, die Wonnesang dir nur gebot? Was ist's? Worin war meine Liebe lässig? Geliebter, wessen klagest du mich an? Tannhäuser Dank deiner Huld! Gepriesen sei dein Lieben! Beglückt für immer, wer bei dir geweilt! Ewig beneidet, wer mit warmen Trieben in deinen Armen Götterglut geteilt! Entzückend sind die Wunder deines Reiches, die Zauber aller Wonnen atm' ich hier; kein Land der weiten Erde bietet gleiches was sie besitzt, scheint leicht entbehrlich dir. Doch ich aus diesen ros'gen Düften verlange nach des Waldes Lüften, nach unsres Himmels klarem Blau, nach unsrem frischen Grün der Au, nach unsrer Vöglein liebem Sange, nach unsrer Glocken trautem Klange. Aus deinem Reiche muss ich fliehn-- 0h Königin, Göttin, la** mich ziehn! Venus Treuloser! Weh! Was lässest du mich hören? Du wagest meine Liebe zu verhöhnen? Du preisest sie und willst sie dennoch fliehn? Zum Überdruss ist dir mein Reiz gediehn? Tannhäuser Ach schöne Göttin, wolle mir nicht zürnen! Venus Zum Überdruss ist dir mein Reiz gediehn? Tannhäuser Dein übergrosser Reiz ist's, den ich fliehe! Venus Weh dir! Verräter!... ...Heuchler! Undankbarer! Tannhäuser Nie war mein Lieben ... ...grösser, ... Venus Ich la** dich nicht! Tannhäuser ...niemals wahrer,... Venus Du darfst nicht von mir ziehn. Tannhäuser ...als jetzt,... Venus Ich la** dich... ...nicht! nein! nein! ach!-- Tannhäuser ...da ich für ewig dich muss fliehn! (Auf ein Zeichen von Venus wird eine Grotte enthüllt) Venus Geliebter, komm! Sieh dort die Grotte, von ros'gen Düften mild durchwallt! Entzücken böt selbst einem Gotte der süss'sten Freuden Aufenthalt. Besänftigt auf dem weichsten Pfühle flieh' deine Glieder jeder Schmerz, dein brennend Haupt umwehe Kühle, wannige Glut durchschwelle dein Herz. Komm, süsser Freund, komm, folge mir! Komm! Sirenen Naht euch dem Strande! Venus Aus holder Ferne mahnen süsse Klänge, da** dich mein Arm in trauter Näh' umschlinge; von meinen Lippen, aus meinen Blicken, schlürfst du den Göttertrank, strahlt dir der Liebesdank: ein Freudenfest soll unsrem Bund entstehen, der Liebe Feier la** uns froh begehen! Nicht sollst du ihr ein scheues Opfer weihn, mit der Liebe Göttin, schwelge im Verein! Sag, holder Freund, sag, mein Geliebter: willst du fliehn? Tannhäuser Stets soll nur dir, nur dir mein Lied ertönen! Gesungen laut sei nur dein Preis von mir! Dein süsser Reiz ist Quelle alles Schönen, und jedes holde Wunder stammt von dir. Die Glut, die du mir in das Herz gegossen, als Flamme lodre hell sie dir allein! Ja, gegen alle Welt will unverdrossen fortan ich nun dein kühner Streiter sein! Doch hin muss ich zur Welt der Erden, bei dir kann ich nur Sklave werden; nach Freiheit doch verlangt es mich, nach Freiheit, Freiheit, durste ich; zu Kampf und Streite will ich stehn. sei's auch auf Tod und Untergehn: drum muss aus deinem Reich ich fliehn-- 0 Königin, Göttin, la** mich ziehn! Venus Zieh hin, Wahnbetörter, zieh hin! Geh! Verräter, sieh, nicht halt ich dich! Flieh! Ich geb dich frei--Zieh hin! Betörter! Was du verlangst, das sei dein Los! Zieh hin! Zieh hin! Hin zu den kalten Menschen flieh, vor deren blödem, trüben Wahn der Freude Götter wir entflohn tief in der Erde wärmenden Schoss. Zieh hin, Betörter! Suche dein Heil, suche dein Heil--und find es nie! Sie, die du siegend einst verlachtest, die jauchzenden Mutes du verhöhnst, nun fleh sie an um Gnade, wo du verachtest, jammre nun um Hold! Dann leuchte dein Schande, der hellen Schmach wird dann ihr Spott! Gebannt, verflucht, ha! wie seh ich schon dich mir nahn tief das Haupt zur Erde: Oh! fädest du sie wieder, die einst dir gelächelt! Ach! öffnete sie dir wieder, die Tore ihrer Wonnen! Auf der Schwelle, sieh da! ausgestreckt liegt er nun, dort, wo Freude einst ihm geflossen! Um Mitleid fleht er bettelnd, nicht um Liebe! Zurück! Entweich, Bettler! Knechten nie, nur Helden öffnetmein Reich! Tannhäuser Nein! Mein Stolz soll dir den Jammer sparen, mich entehrt je dir nah zu sehn! Der heut von dir scheidet, o Göttin, der kehret nie zu dir zurück! Venus Ha! Du kehrtest nie zurück? Wie sagt' ich? ha! wie sagte er? Nie mir zurück! wie soll ich denken? Wie es erfa**en? Mein Geliebter ewig mich fliehn? Wie hätt ich das erworben, wie träf mich solch Verschulden, das mir die Lust geraubt, dem Trauten zu verzeihn Der Königin der Liebe, der Göttin aller Hulden, wär einzig dies versagt, Trost dem Freunde zu weihn? Wie einst, lächelnd unter Tränen, ich sehnsuchtsvoll dir lauschte, den stolzen Sang zu hören, der rings so lang mir verstummt; oh, sag, wie könntest je du wohl wähnen, da** ungerührt ich bliebe, dräng' zu mir einst deiner Seele Seufzen, hört ich dein Klagen? Da** letzte Tröstung in deinem Arm ich fand, oh, la** dess mich nicht entgelten, verschmäh einst auch du nicht meinen Trost! Kehrst du mir nicht zurück, so treffe Fluch die ganze Welt und für ewig sei öde sie, aus der die Göttin wich, 0 kehr, kehr wieder! Trau meiner Huld, meiner Liebe! Tannhäuser Wer, Göttin, dir entfliehet, flieht ewig jeder Huld! Venus Nicht wehre stolz deinem Sehnen, wenn zurück zu mir es dich zieht! Tannhäuser Mein Sehnen drängt zum Kampfe, nicht such ich Wonn und Lust! Ach, mögest du es fa**en, Göttin! Hin zum Tod, den ich suche, zum Tode drängt es mich! Venus Kehr zurück, wenn der Tod selbst dich flieht, wenn vor dir das Grab selbstschliesst. Tannhäuser Den Tod, das Grab, hier im Herzen ich trag, durch Buss und Sühne wohl find ich Ruh für mich! Venus Nie ist Ruh dir beschieden, nie findest du Frieden! Kehr wieder mir, suchst einst du dein Heil! Tannhäuser Göttin der Wonn und Lust! Nein! Ach, nicht in dir find ich Frieden und Ruh! Mein Heil liegt in Maria! (Venus entschwindet, Ein furchtbarer Krach, und der Venusberg ist verschlungen)