Sie war nicht mannstoll, sie war nicht frigid Sie war ein Mittelmaß Sie las Martin Walser, manchmal André Gide Und zog dünne Schatten übers Lid Und lag in der Liebe brach Ich hab' sie gepflückt, ich hab' sie verzupft Ich hab' sie nach mir benannt Doch sie hat mir den Bauch nicht mit Farbe betupft Und hat mir die Federn nicht ausgerupft Als hätte sie mich nicht gekannt Wir gingen ins Kino, wir gingen ins Bett Alles zu seiner Zeit Und sie war mir nie untreu und war immer nett Und küsste mich einmal sogar kokett Auf meine Peinlichkeit Wir trieben's im Heu nicht, nicht auf dem Asphalt Ihre Schlüpfer changierte sie nie Sie war immer gleich, zwischen warm und kalt Und wehrte sich einmal sogar mit Gewalt Denn im Walde, da würde sie nie . . . Da hab' ich sie endlich und mit Bedacht Und ohne den leisesten Tadel Auf die nussbraunen Augen geküsst, ganz sacht Und sie still und dezent dann umgebracht Mit einer Sicherheitsnadel Ich hab' sie begraben unter dem Bett Nicht ohne sie vorher zu kleiden Da liegt sie bescheiden und lächelt nett Mag sein nur, da** sie es lieber hätt' Würd' ich's im Walde jetzt treiben