Eulenspygel - Abfall lyrics

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Eulenspygel - Abfall lyrics

Im Namen des Volkes: Halt die Schnauze Im Namen des Volks: Du bist der letzte Dreck Im Namen des Volks: Verbrecher sind anders Wer spräche uns frei, wenn es sie nicht gäbe Es gibt so viel Schuld, die keiner strafen kann Und so viel Druck, den uns keiner nimmt Doch für Leute wie Dich gibts Paragraphen Hinein in den Abgrund, wohin Du gehörst Es muss eben feste Spielregeln geben Die Leute zu orientieren Denn wer sich stets bückt Möchte auch gern mal treten Gesetzbücher klären, wens trifft Verbrecher sind greifbar, so übersichtlich Bestrafung beruhigt ungemein Die anderen Probleme sind undurchsichtig Die ordnet uns niemand ein Darum müssen wir strafen - gnadenlos Das lindert die Frustration Hier können wir endlich ha**en, ganz mit Recht Das ordnet die Aggression Denn die wenigen, die die Spielregeln machen Sind die Reichen mit der Macht Ihre Macht ist die Summe unserer Arbeitsmenge Aus Dank für die Arbeit verschenkt Dafür nimmt man uns die Last Politik zu betreiben, die Regierung zu kontrollieren Und sie ordnen uns die Wirtschaft, wies dem Umsatz frommt Und den Kopf, bis wir parieren Bis wir glauben, ihr Profit ist auch in unserem Interesse Und Recht auf unsere Arbeit akzeptieren Und da brauchen wir Untertanen Vorbildlich unterdrückt Da brauchen wir ein gutes Gesetzbuch Das Ordnung und Eigentum schützt Da brauchen wir eine gute Kirche Die uns Knechten Demut lehrt Da brauchen wir gute Journalisten Die uns vor der Wahrheit schützen Rundfunk und Fernsehen helfen fleißig Da** wir nicht zu viel kapieren Und da kriegen wir gute Schulen Bis das Denken uns vergeht Nur so allein verdienen wir Den Segen der Demokratie Wer hier nicht mitmacht Ist selbst schuld Menschenrechte Menschenrechte sind nicht fürs Vieh Darf ich bitten, braver Bürger Schenkst Du mir Gehör Für eine schmutzige Geschichte Deiner Mühe wohl wert Vielleicht nimmt sie Dir die Ruhe Auch wenn Du ganz zufrieden bist Denn ich zeig Dir unsere Rache Die für die Schwachen übrig ist Hinter der schönen Bürgerscheinwelt Von Freiheit, Leistung, Wohlstand Siehst Du Folterkammern Für alle, die aus dem Rahmen fallen Deren Familie nicht heil ist wie gewünscht Geschundene können nur schinden Die nicht Liebe und Stütze fanden Um diese Welt zu ertragen Während der Staat sie aufspürt Als verwahrlost, auffällig kla**ifiziert Dann nimmt er die Anpa**ung in die Hand Denn schließlich sind wir doch ein soziales Land Dann treten die Menschenrechte mal zurück Die Fürsorge tritt in Aktion Handlanger und Knastbrüder gilts zu stanzen Dank unserer KZ-Tradition Aktenzeichen B-25 1708 Unehelich geboren (Name - Peter Schneider) Die Mutter ist nur Arbeitertochter Was kann die schon Der Vater hört auf seine Mutter (Die wirst Du doch nicht heiraten wollen) So schuftet sie als Köchin im Lehrlingsheim Für einen Hungerlohn (Was soll der Staat denn noch alles zahlen) Das Geld reicht kaum, für Peter fehlt die Zeit Ab mit Dir ins Kinderheim (Es ist für alle gesorgt) Auf eine schlecht bezahlte Schwester kommen 15 Babys Peter fällt zurück (Kein Gefühl, keine Liebe - nur Rachitis) Zwei Jahre später kann man im Amtsbericht lesen Peter ist so trotzig (Und nervös und nässt sogar noch ein, unverständlich) Der Vater ist aus Amerika Klar, er darf nicht adoptieren Und Peter geht von Hand zu Hand (Pflegeeltern, Heimeltern - bloß nicht heimisch werden) Der Amtsvormund weiß genau, was für Peter gut ist Lernen, da** Leben arbeiten heißt (Am besten auf dem Land, geführt von fester Hand) Wie ein Sklave werd ich hier behandelt Kein Pflegekind, nur billige Arbeitskraft Mein Zimmer hat nur eine trübe Lampe Und nachts gehen die Mäuse spazieren Man hat mich nichts gelehrt Dafür werde ich jetzt verachtet Denn die anderen sind in Ordnung Nicht so schlecht wie ich Mein Vormund fand, er hat sich eingelebt Aber mir blieb schließlich nur die Flucht Im Nonnenkloster musste ich büßen Für die Sünden meiner Mutter Beten war wichtiger als rechnen und schreiben Die Nonnen prügeln die Großen Die Großen dafür die Kleinen Als ich ein wenig lieb war, im Bett mit Dieter Wurde ich öffentlich blutig geschlagen Schließlich hab ich zurückgeschlagen Und war nicht länger tragbar Du wirst ohnehin im Zuchthaus landen Die Nonne kannte sich aus