Ein Phänomen, das uns in Deutschland oft begegnet: Es ist Hochsommer, doch es regnet, weil Petrus, mit Sicherheit ein frommer Christ, gelegentlich mal vergisst, da** Sommer ist. Und das tut er mit besonders großer Freude natürlich ausgerechnet heute hier auf diesem riesigem Open Air ... Ich komm' mir vor, als ob ich in den Tropen wär'! Das Publikum - man höre und staune - hat irgendwie nicht so richtig gute Laune. Ich seh' se, wie se auf der durchgeweichten Wiese liegen, und wie se auf der Wiese die Krise kriegen. Mir hört kaum noch einer zu und die wenigen, die's noch tun, rufen: "Buh!" Ich glaub' ich stand noch nie so auf'm Schlauch, wo ist eigentlich der Klimawandel, wenn man ihn mal braucht? (alternativ: Und ich frage mich ein wenig aufgebracht: Warum ist diese Wiese eigentlich nicht überdacht?) Deswegen bin ich gegen den Regen. Der Regen hört nicht auf mich aufzuregen. Regen macht mich tierisch depressiv. Immerzu und immer wieder schlägt der Niederschlag mich nieder. Deswegen find' ich Regen auch mega negativ. Zugegeben, Regen bringt Segen in entlegenen Gegenden, denn da regnet's in der Regel eh nich'. Aber hier haben wir vom Regen hingegen ja wohl eher zu viel als zu wenig. Es gibt nur eine einzige Gelegenheit, zu der mich ausnahmsweise mal der Regen freut, und zwar an besonders heißen Sommertagen, wenn die Mädels obenrum nur weiße T-Shirts tragen. Ansonsten ist für mich als Liedermacher Regen echt der allergrößte Widersacher. Ich bin mir sicher, selbst wenn es hier jetzt nicht mehr regnen würde, regnet es hundertpro wieder nachher. Mich fragen manchmal die Kollegen: "Weswegen singst du lieder gegen Regen? Warum nicht gegen Terror oder Krieg oder die US-amerikanische Außenpolitik?" Äh ... ja okay. Dann sing' ich jetzt halt gegen Ronald Reagan. Der hörte damals schon nicht auf mich aufzuregen. Doch er war nix im Vergleich zu Nixon oder Bush, dem blöden Wichser! Ich glaub', von allen inkompetenten amerikanischen Präsidenten verzapfte wohl noch keiner soviel Pfusch wie Bush. "Man sollte", sagen die Kollegen, "den politischen Protestsong auf allen Wegen pflegen." Ja okay, meinetwegen. Trotzdem singe ich statt gegen Nixon, Bush oder Reagan lieber Lieder gegen Regen. Denn gerade, was Bush betrifft, gibt's ja einen prägenden Unterschied zum Regen, denn wir müssen Bush nur noch kurze Zeit ertragen, den Regen hingegen ... Deswegen bin ich gegen den Regen. Der Regen hört nicht auf mich aufzuregen. Regen macht mich tierisch depressiv. Immerzu und immer wieder schlägt der Niederschlag mich nieder. Deswegen find' ich Regen auch mega negativ.