Das Haus in der Heide Wie lauscht, vom Abendschein umzuckt, Die strohgedeckte Hütte, Recht wie im Nest der Vogel duckt, Aus dunkler Föhren Mitte. Am Fensterloche streckt das Haupt Die weißgestirnte Stärke, Bläst in den Abendduft und schnaubt Und stößt ans Holzgewerke. Seitab ein Gärtchen, dornumhegt, Mit reinlichem Gelände, Wo matt ihr Haupt die Glocke trägt, Aufrecht die Sonnenwende. Und drinnen kniet ein stilles Kind, Das scheint den Grund zu jäten, Nun pflückt sie eine Lilie lind Und wandelt längs den Beeten. Am Horizonte Hirten, die Im Heidekraut sich strecken Und mit des Aves Melodie Träumende Lüfte wecken. Und von der Tenne ab und an Schallt es wie Hammerschläge, Der Hobel rauscht, es fällt der Span, Und langsam knarrt die Säge. Da hebt der Abendstern gemach Sich aus den Föhrenzweigen, Und grade ob der Hütte Dach Scheint er sich mild zu neigen. Es ist ein Bild, wie still und heiß Es alte Meister hegten, Kunstvolle Mönche, und mit Fleiß Es auf den Goldgrund legten. Der Zimmermann – die Hirten gleich Mit ihrem frommen Liede Die Jungfrau mit dem Lilienzweig Und rings der Gottesfriede. Des Sternes wunderlich Geleucht Aus zarten Wolkenfloren Ist etwa hier im Stall vielleicht Christkindlein heut geboren?