An denselben Zum zweitem Male will ein Wort Sich zwischen unsre Herzen drängen, Den felsbewachten Erzeshort Will eines Knaben Mine sprengen. Sieh mir ins Auge, hefte nicht Das deine nach des Fensters Borden, Ist denn so fremd dir mein Gesicht, Denn meine Sprache dir geworden? Sieh freundlich mir ins Auge, schuf Natur es gleich im Eigensinne Nach harter Form, muß ihrem Ruf Antworten ich mit scharfer Stimme; Der Vogel singt, wie sie gebeut, Libelle zieht die farb'gen Ringe, Und keine Seele hat bis heut' Sie noch gezürnt zum Schmetterlinge. Still ließ an meiner Jahre Rand Die Parze ihre Spindel schlüpfen, Zu strecken meint' ich nur die Hand, Um alte Fäden anzuknüpfen, Allein den deinen fand ich reich, Ich fand ihn vielbewegt verschlungen, Darf es dich wundern, wenn nicht gleich So Ungewohntes mir gelungen? Daß manches schroff in mir und steil, Wer könnte, ach, wie ich es wissen! Es ward, zu meiner Seele Heil, Mein zweites zarteres Gewissen, Es hat den Übermut gedämpft, Der mich Giganten gleich bezwungen, Hat glühend, wie die Reue kämpft, Mit dem Dämone oft gerungen. Doch du, das tief versenkte Blut In meinem Herzen, durftest denken, So wolle ich mein eignes Gut, So meine eigne Krone kränken? O, sorglos floß mein Wort und bunt, Im Glauben, daß es dich ergötze, Daß nicht geschaffen dieser Mund Zu einem Hauch, der dich verletze. Du zweifelst an der Sympathie Zu einem Wesen dir zu eigen? So sag' ich nur, du konntest nie Zum Gletscher ernster Treue steigen, Sonst wüßtest du, daß auf den Höhn Das schnöde Unkraut schrumpft zusammen Und daß wir dort den Phönix sehn, Wo unsre liebsten Zedern flammen. Sieh her, nicht eine Hand dir nur, Ich reiche beide dir entgegen, Zum Leiten auf verlorne Spur, Zum Liebespenden und zum Segen, Nur ehre ihn, der angefacht Das Lebenslicht an meiner Wiege, Nimm' mich, wie Gott mich hat gemacht, Und leih' mir keine fremden Züge!