Am Weiher Ein milder Wintertag An jenes Waldes Enden, Wo still der Weiher liegt Und längs den Fichtenwänden Sich lind Gemurmel wiegt; Wo in der Sonnenhelle, So matt und kalt sie ist, Doch immerfort die Welle Das Ufer flimmernd küßt: Da weiß ich, schön zum Malen, Noch eine schmale Schlucht, Wo all die kleinen Strahlen Sich fangen in der Bucht. Ein trocken, windstill Eckchen Und so an Grüne reich, Daß auf dem ganzen Fleckchen Mich kränkt kein dürrer Zweig. Will ich den Mantel dichte Nun legen übers Moos, Mich lehnen an die Fichte Und dann auf meinen Schoß Gezweig' und Kräuter breiten, So gut ich's finden mag: Wer will mir's übel deuten, Spiel ich den Sommertag? Will nicht die Grille hallen, So säuselt doch das Ried; Sind stumm die Nachtigallen, So sing' ich selbst ein Lied. Und hat Natur zum Feste Nur wenig dargebracht: Die Luft ist stets die beste, Die man sich selber macht. Ein harter Wintertag Daß ich dich so verkümmert seh', Mein lieb lebend'ges Wa**erreich, Daß ganz versteckt in Eis und Schnee Du siehst der plumpen Erde gleich; Auch daß voll Reif und Schollen hängt Dein überglaster Fichtengang: Das ist es nicht, was mich beengt, Geh' ich an deinem Bord entlang. Zwar in der immer grünen Zier Erschienst, o freundlich Element, Du ähnlich den Oasen mir, Die des Arabers Sehnsucht kennt; Wenn neben der verdorrten Flur Erblühten deine Moose noch, Wenn durch die schweigende Natur Erklangen deine Wellen doch. Allein auch heute wollt' ich gern Mich des kristallnen Flimmers freun, Belauschen jeden Farbenstern Und keinen Sommertag bereun: Wär' nicht dem Ufer längs, so breit, Die glatte Schlittenbahn gefegt, Worauf sich wohl zur Mittagszeit Gar manche rüst'ge Ferse regt. Bedenk' ich nun, wie manches Jahr Ich nimmer eine Eisbahn sah: Wohl wird mir's trüb und wunderbar, Und tausend Bilder treten nah. Was blieb an Wünschen unerfüllt, Das nähm' ich noch gela**en mit: Doch ach, der Frost so manchen hüllt, Der einst so fröhlich drüber glitt!