Erzähler: Der Hohe Markt zu Wien im Jahre 1679:
Gemüsefrau: Kohlrabi! Kohlrabi! Kohlrabi!
Fischhändler:
Donau-Fische
Inn-Fische
Enns-Fische
Ybbs-Fische
Drau-Fische
Wien-Fische
Bader:
(...?), meine Herrschaften,
Obdeckungen!
Sau kastrian!
Schmeazlose Zahnextraktionen!
Publikum:
Au weh! Au weh! Au weh!
Heast, schau da des au: Der reisst eam jo den Schädl o!
Sänftenträger: Hallo, hallo! Sanfte Sänften! Sanfte Sänften!
Publikum: (...?)
Fleischhauer
Sauschädln!
Sauschädln!
Kutteln, Niandeln!
Abraham a Santa Clara
Ei, Ihr Mägen!
Ihr Ludermägen!
Ihr Faschingmägen!
Ihr zarten und heiklichen Mägen!
Ihr Brätelgoschen!
Ihr Kapaunergoschn!
Ihr Pastetengoschn!
Ihr Wildbretgoschn!
Muss man solche Mahlzeiten halten
Da** Kaiser Vitellius selbst könnt Vorlieb nehmen
Von dem doch glaubwürdig ausgesprengt wird
Da** Er ganze Gerichte von Vogelhirn
Ganze Schüsseln von indianischen Spatzenzungen
Und ganze Trachten von asiatischem Fischrogen hab aufsezten la**en
Und, nachdem er genug die Wampe wie einen Wanderranzen eingefüllt
Hab Er mit dem Finger dem Magen die Wiedergab anbefohlen
Und so eine Staffette nach Speyer geschickt, damit Er nochmals fressen möge
Büttel: Ochsenkarrn-Kontrolle! Sie parkn jo do in zweita Spua, heans.
Fleischhauer: Gengans, gengans Herr Inspektor, I lod doch nua de Schweindln o
Büttel: Sie, dun Sie mich da nicht ansingen, ja! Zahlen! Macht frei!
Fleischhauer:
Gengans, Herr Inspektor, drucken's doch a Eigerl zua -
Wolln's vielleicht a Schweinshaxerl?
Büttel: San Sie vorsichtig, jo! Das ist Beamtenbestechung! San schee fett ...
Abraham a Santa Clara
Ein solch feister Mensch
Ist halt eine recht batzerte bu*ternudel!
Erzähler:
Der junge Volskssänger Augustin und sein Freund, welcher allgemein nur "Schab den Rüssel" genannt
Suchen inmitten des bunten Treibens ihr Glück:
"Schab den Rüssel":
Ach, ich armer Kerl, jetzt wird es ernst!
Hereinspaziert, meine Damen und Herren
Treten Sie näher, zur großen Rüsselschabung, zur grossen Rüsselschabung!
Ah, da kommen ja schon sehr viele Zuseher
Das gibt heute wieder viele, viele Kreuzerchen in meinem Barett
Mit dieser eisernen Raspel werde ich nun meinen Rüssel bearbeiten
Und dadurch wird ein blankes Talerchen daraus hervorsprudeln
Treten Sie ruhig näher, gnädige Frau, treten Sie näher!
Bitte Vorsicht! Es geht los:
Rispele-raspele ro, der Taler der ist do
Rispele-raspele ro, der Taler der ist do
Wiener: Na wo issa!?
"Schab den Rüssel":
Das ist aber auch ein Dreck, diese Raspel
Rispele-raspele ro, der Taler der ist do
Augustin: Geh, kumm, hea auf. Gemma bevuas di bianen
Wiener: Was soi dann des? Der wüi uns aseifa!
"Schab den Rüssel": Ich glaube, ich bin in einer Krise: in einer Rüssel-Krise
Erzähler:Da spricht sie ein Fremder an:
Kolschitzky
Was her i da? Sie san in einer Krise, a Krise?
Entschuldigen's da** i mi einmisch: Kolschitzky mein Name
Georg Franz Kolschitzky. Da hätt i was für Sie, für Sie, für Sie:
Kaffee, sehr gut bei jeder Krise
Kaffee, Kaffeebohnen, is wirklich was Guts, was Guts
Nehmen müsst's es, des haut eich firi, haut eich firi
Nehmt's es nur: Essen müsst's es, essen, essn
Beissen, jo: fest zubeissen, des is was Gutes, Gutes, Gutes
Immer frisch. Ja bitte, nehmen's die Kaffeebohnen
Sehr gut ...
"Schab den Rüssel":
Na das kann ein Dreck sein - "Kaffee"
Da ist ja nicht einmal ein R drinnen!
Das wird sich in Wien nie durchsetzen
Augustin:
Wo i geh und steh
Brauch i an Kaffee
Der Blutdruck is gefährlich hoch
Doch i gib mein Bedürfnis nach
Ah - so a Kaffee is herrlich!
Ah - ja, direkt unentbehrlich
Doch sammar uns ehrlich:
Was hätt der Kaffee für an Sinn ohne Koffein?
Noch so an Kaffee -
Duat ma nix mehr weh
I gspia mei Herz schnölla schlagn
Und a wohliges Gefühl im Magen
Ah - so a Kaffee ist herrlich!
Ah - ja, direkt unentbehrlich
Doch sammar uns ehrlich:
Was hätt der Kaffee für an Sinn ohne Koffein?
Heast, kumm und geh
Mit auf an Kaffee
Denn wenn ich trüber Laune bin
Dann brauch i mei Koffein
Ah - so a Kaffee is herrlich!
Ah - ja, direkt unentbehrlich
Doch sammar uns ehrlich:
Was hätt der Kaffee für an Sinn ohne Koffein?
Büttel:
Sagen Sie, wissen Sie nicht, da** es laut magistratischer Bezirksmarktuadnung
Ausschliesslich nicht stotthoft ist, das Voik zu belustigen?
Augustin: Jo, jo
"Schab den Rüssel": 30 Kreuzer sind in meinem Barett.
Augustin: Wirklich? Heast, na da gemma sofuat ins Wirtshaus!
Kolschitzky: Was trinken, was trinken, trinken, trinken, jo jo
Augustin und Schab den Rüssel:
Gemma wos trinken, gemma wos trinken
Bis wir von den Sesseln sinken
Gemma wos trinken, gemma wos trinken
Mir vertragen's mit der Linken
Gemma was trinken, gemma was trinken
Bis wir taumelnd heimwärts hinken