Der Winter lag im Sterben, wir lebten immer noch
Aus Mietkasernen dampfte ein warmer Nebel hoch
Die Schornsteine erbrachen den gelben fetten Rauch
Und aus den Hinterhöfen stieg zart ein Frühlingshauch!
Da ging ich mit der Dicken
Die ersten Kätzchen pflücken
Trotz Magistratsverbot
Zum Mont Klamott!
Wir krochen durch Gestrüpp durch und latschen über Gras –
Zum Liegen war'n die Wiesen uns noch zu tot und na**!
Die Apfelsinensonne schwamm groß im Hundeblau
Da wurde uns so mächtig und wurde uns so flau!
Wir fühlten neue Kräfte –
Gewaltig stiegen Säfte!
Wir waren wieder flott
Am Mont Klamott
Wir küssten uns im Gehen und küssten uns im Stehen
Wir sahen 'ne Menge Leute und wurden selbst gesehen
Ich rollte meine Schöne die steilen Hänge rauf
Sie kreischte und ich lachte, sie fiel, ich fing sie auf!
Mensch, waren das Genüsse
Und schmeckten uns're Küsse
Wie Ananaskompott
Am Mont Klamott!
Und als wir oben standen – die Stadt lag fern und tief –
Da hatten wir vom Halse, den ganzen deutschen Mief!
Ich legte meine Hände auf ihren warmen Bauch
Und sagte: "Süße Dicke, fühlst Du den Frühling auch?"
Die Tauben und die Spatzen –
Die ersten Knoospen platzen
Auf Trümmern und auf Schrott
Am Mont Klamott
Wir saßen auf dem Kericht vom letzen großen Krieg –
Die Dicke sprach von Frieden, ich hörte zu und schwieg!
Wir saßen, bis die Sonne im Häusermeer absoff
Sahen zu, wie da der Westen die rote Farbe soff!
Auf Kirchen und auf Schloten
Die selben roten Pfoten
Wir danken Marx und Gott
Am Mont Klamott!