Spoken poem:
Du wirst geboren wie eine Blüte
Du schwebst im Raum, sekundenlang
Dann sagt die Mutter: "Gott Behüte!
Er ist doch nicht am Ende krank?"
Du hörst im Inneren eine Klage
Und fühlst im Äusseren eine Pein
Es ist der erste deiner Tage –
Der letzte wird nicht anders sein!
Das Leben scheint dir noch nicht Alles
Ein Niemandsland des Zwischenraums
Es ist der Anfang des Zerfalles –
Es ist das Ende deines Traums!
Du spürst bereits die erste Krise
Der Trost ist weit, der Tod ist nah
Und die Moral ist einfach diese:
Erst warst du fort – jetzt bist du da!
Dann bist du jung
Du hast Schwung
Hast ein Kinn
Weißt wohin
Bist gesund
Und gibst kund:
"Ich will mich nicht mehr benehmen
Will mich nicht mehr bezähmen
Will mich nicht mehr begnügen
Will mich nicht mehr belügen –
Ich will zügellos sein, pervers und liederlich
Anpa**ung finde ich widerlich!
Ihr habt mir keinen Weg gezeigt
Habt mir immer das Falsche vorgegeigt –
Von jetzt an führe ich Regie
Und ihr tanzt nach meiner Melodie!
Und dann..."