Die Dame nebenan ist eine Hexe
Das hab' ich längst heraus!
Sie malt am Abend kleine weiße Kleckse
Die wir nicht sehen, vor's Haus!
Die Hexen, die die Kleckse dann dort lesen
Die kommen in der Nacht mit ihren Besen
Und sitzen eng beisamm' in einer Gruppe
Und kochen eine fürchterliche Suppe
Im Küchenofen drin
Von unserer Nachbarin!
Drum hängt der Rauch so tief in unserem Schornstein
Und steigt so schwer hinauf
Und eine Krähe
Bleibt in der Nähe –
Kinder, pa**t auf!
Die Dame nebenan, hab' ich erfahren
Die stammt auch nicht von hier –
Sie kam zwar her in ziemlich jungen Jahren
Doch sie ist nicht wie wir!
Sie sieht zwar aus wie and're alte Frauen
Doch sie ist schlau, drum darf man ihr nicht trauen –
Sie lebt ihr Leben grad' so wie wir alle
Doch stellt sie uns damit nur eine Falle
Denn stets denkt sie daran
Wie sie uns täuschen kann!
Bei Tag, da ist tut freundlich und verbindlich
Doch wer sieht sie bei Nacht?
Bleibt diesem Weibe
Lieber vom Leibe –
Kinder, gebt acht!
Die Hexe nebenan darf hier nicht bleiben
So kann's nicht weitergeh'n –
Es ist bestimmt nicht leicht, sie zu vertreiben
Und doch, es muss gescheh'n!
Von jetzt an kehr'n wir alle ihr den Rücken
Und spucken aus, sobald wir sie erblicken
Und schicken ihr ein anonymes Schreiben
Und schmeissen ein paar Steine durch die Scheiben
So lang, bis sie versteht
Wir wollen, da** sie geht!
Doch wenn sie uns're Warnung in den Wind schlägt
Wie finden wir dann Ruh'?
Dann ohne Schonung
In ihre Wohnung –
Leute, schlagt zu!