Mein Vater machte mir zum Wunderkinde
Fürn Rummelplatz und fürn Verjnügungspark
Ick arbeet ohne Apparat und Drahtj**inde
Bekleidet nur mit eine seidne Magenbinde –
Mein Eintritt kostet zweenehalbe Mark!
Ick rechne Wurzeln, Einmaleins und Brüche
Ick blas Pistong und lese aus de Hand
Ick schlafe aufn Herd in unsre Küche –
La belle Elmira werde ick jenannt!
– Hoppla!
Jedanken lesen tue ick wie'n Alter
Mein Vater jeht dabei durchs Publikum –
"Det is ne Uhr! – Und det'n Federhalter!"
Dann kommt mein Tanz –»Der schwerverletzte Falter«–
Da spielt mein Vater das Harmonium!
Auf einem Drahtseil stehe ick und schieße
Aus meines Vaters Mund een hohles Ei –
Vorjestern hatt ick furchtbar kalte Füße
Da schoß ick Vaters Nasenbeen entzwei!
– Hoppla!
Und neulich, als ick am Trapez jehangen –
Den Kopp nach unten – sah ick enen Mann
Mit blauen Augen und mit bleichen Wangen –
Mir is beinah det Jleichj**icht vergangen –
Verkehrtrum sahen wir uns beede an!
Da is die Liebe in mein Herz jezogen
Ick sah in seine Nasenlöcher rin
Er kiekte mir von oben in die Oogen –
Ick wusste, det ick ihm verfallen bin!
– Hoppla!
Dreimal ging ich mit ihm uff seine Bude
Da tanzte ich für ihn und schoß nachs Ei –
Er nannte mir mit meinen richten Namen Trude
Und er hieß Max, ein Meter funfzick jroß und Jude
Und plötzlich kam een Brief – es war vorbei!
Seit diesen Tag verpatz ick jede Nummer
Ick rechne falsch und treffe keenen Schuss –
Ick warte uff den Abend, wo ick mir aus Kummer
Koppüber vons Trapeze fallen la**en muss!
– Hoppla!