Man hat sich, doch man stört sich nicht
Besitzt sich, doch gehört sich nicht
Damit man das verstehe
Bezeichnet man's als Ehe!
Man ruft sich, doch erregt sich nicht
Befühlt sich, doch bewegt sich nicht
Verblüfft und überrascht sich nicht
Verleitet und vernascht sich nicht!
Man geht sich auf die Nerven
Und möcht' sich gern bewerfen
Und lächelt nur im Traum noch
Und unterm Weihnachtsbaum noch!
Man küsst sich nicht und schmiegt sich nicht
Und will sich nicht und kriegt sich nicht
Und gackert sich gehorsam an
Und wüscht sich
Und wüscht sich
Einen Mann, einen Mann, einen Mann
Einen Mann, einen Mann, einen Mann!
Und man sagt auf Schritt und Tritt:
"Ich mach' das nicht mehr lange mit!"
Und doch macht man's noch lange mit
Macht Küsse auf die Wange mit
Und Händedruck und Veilchen –
Erspart mir die Detailchen!
Man streitet nicht, verwundet nicht
Erkrankt nicht und gesundet nicht
Und zetert nicht und flötet nicht
Und rettet nicht und tötet nicht!
Man greift zum Alkohole
Und denkt an die Pistole
Und hofft auf keine Kinder
Und spendet für die Inder
Und will nicht, da** man hässlich wird
Und merkt, da** man vergesslich wird
Und brüllt die falschen Leute an
Und wünscht sich
Und wünscht sich
Einen Mann, einen Mann, einen Mann
Einen Mann, einen Mann, einen Mann!
Und man sagt sich ins Gesicht:
"Ich will das nicht, ich will das nicht!
Ich will das nicht!" Und fügt sich doch
Und foltert und belügt sich noch
Man kauft sich einen Pudel
Und säuft am Abend Sprudel!
Und zählt schon keine Träne mehr
Und schmiedet keine Pläne mehr
Und fragt nicht, wie das Wetter ist
Und frisst, bis man noch fetter ist!
Man flucht und isoliert sich
Statt zwanzig raucht man vierzig
Dann spricht man einen Priester –
Und wird noch viel vermiester!
Dann hört man mit dem Hadern auf
Und schneidet sich die Adern auf
Und lässt sich wieder Scheiden – und dann –
Dann kriegt man
Dann kriegt man
Einen Mann, einen Mann, einen Mann!