Es fault an morschem Galgen
schon seit Ewigkeit,
ermordet und vergessen,
die Gerechtigkeit.
Voll Angst in dunklem Kerker
geht es ihm nicht gut,
liegt krank und abgemagert
der vermisste Mut.
Wer viel hat,
dem wird gegeben,
den Reichen und den Teufel freut's.
Beschenkt die Starken,
schröpft die Schwachen
und die Armen schlagt ans Kreuz!
Gehenkt an den Gedärmen,
bis sie nicht mehr schreit,
stirbt auf des Turmes Zinnen
die Barmherzigkeit.
Brutal aufs Rad geflochten,
es regiert Gewalt,
bricht unter wildem Jubel
der Zusammenhalt.
Wer viel hat,
dem wird gegeben,
den Reichen und den Teufel freut's.
Beschenkt die Starken,
schröpft die Schwachen
und die Armen schlagt ans Kreuz!
Wer viel hat,
dem wird gegeben,
den Reichen und den Teufel freut's.
Beschenkt die Starken,
schröpft die Schwachen
und die Armen schlagt ans Kreuz!
Auf kaltem Scheiterhaufen
schwindet das Licht,
verbrannt zu Ruß und Asche,
uns're Zuversicht.
Gedehnt auf einer Streckbank
ist schon lang bereit,
uns ins Gesicht zu lügen,
die nackte Wahrheit.
Auch uns're Leiber baumeln
hoch an einem Baum.
Wir hängen nicht am Leben,
doch an einem Traum.
Wir hängen nicht am Galgen
und an keinem Strick,
sondern am Glauben
an Gerechtigkeit und Glück.