Hamburg, Hamburg, mein Großstadtalptraum,
Was man hier so erlebt, man glaubt es kaum,
Du nennst dich "Tor zur Welt", sitzt fett auf deinem Thron,
Aber unter der Oberfläche brodelt es schon.
Zu viel, zu viele Leute, zu viel.
Party machen, dancen, feiern, flirten, Hamburg ist der Ort, an dem du Spaß haben kannst!
Putz dich raus mit dem Push-Up, zieh deine Haut glatt, streck dein Kinn hoch, schwing deinen Arsch!
Alles, was du brauchst, ist ein dickes Bündel Geld, denn umsonst ist nur der Tod, ja, so ist das auf der Welt.
Manche hat's auch schon beim Nachhauseweg erwischt, drum halt dich von den Gleisen fern und achte gut auf dich!
Zu viel, zu viele Leute, zu viel.
Gehst du durch die Straßen, siehst du all die Ma**en von Leuten, die sich selber intensiv ha**en,
Die denken, was sie immer denken, tun, was sie immer tun, können sich nicht lösen aus dem Frust, in dem sie dösen.
Die haben sich entfernt von allem, was der Mensch im Kern sich wünscht von seinem Sein, sind verzweifelt und allein.
Und manche von denen rächen sich an jenen, die glücklicher scheinen, als erlaubt ist, wie sie meinen.
Zu viel, zu viele Leute, zu viel.
Hamburg, Hamburg, mein Großstadtalptraum,
Was man hier so erlebt, man glaubt es kaum,
Du nennst dich "Tor zur Welt", sitzt fett auf deinem Thron,
Aber unter der Oberfläche brodelt es schon.
Bienenwabenmenschen leben Wand an Wand, das Leben hat sie stumm gemacht und ausgebrannt.
So viel Nähe hält nur aus, wer sich intern distanziert, die Entfremdung von sich selbst wird damit zementiert.
Doch wer sich von allem fernhalten will, wird blind und taub und hat auch kein Profil.
In so einer Welt verhungert unbedacht ein Kind in seinem Elternhaus frierend in der Nacht.
Und die, die ihre "Erziehung" überleben, werden zu jugendlichen Rächern, zu Schlägern und Verbrechern.
Die Hysteriker auf Crack, die uns're Welt definieren, ham die Lösung schon parat: law and order braucht die Stadt!
Hamburg, Hamburg, mein Großstadtalptraum,
Was man hier so erlebt, man glaubt es kaum,
Du nennst dich "Tor zur Welt", sitzt fett auf deinem Thron,
Aber unter der Oberfläche brodelt es schon.
Auf der Reeperbahn wird die Nacht zum Tag und auch ansonsten kehrt sich um, was sich nicht festlegen mag.
Die Sündenmeile ist der Treffpunkt für die, die ihrer Spießerwelt den Rücken kehr'n für einmal "dans la vie".
Wer sich nach dem Augenschmaus nach Handfestem sehnt, wird draußen an der Fleischtheke sattsam bedient:
Haxen in Moonboots, Schinken im String, Hühnerbrust gepresst oder Zunge mit Ring.
All diese Mädchen hatten mal 'nen Traum, doch erinnern können sie sich an den jetzt kaum.
Sie steh'n weiter auf der Straße und lachen dich an und bieten Ware Liebe auf der Reeperbahn.
Ich will nichts über and're wissen, will die Achtung vor ihnen nicht einbüßen müssen, denn
Die Leute hier, das glaubst du nie, sind so seltsam wie in der Psychiatrie!
Da gibt es den Typen gleich nebenan, der nichts von seinem Abfall wegtun kann.
Es stapelt sich der Müll in seinem Raum, die Nachbarn riechen's doch sie reagieren kaum.
Die sind genau so krank wie der Messie da, sehen nur sich selbst, sozial unerreichbar.
Viele fürchten die Jahre, da** das Leben verrinnt, seh'n nicht, da** sie, was sie fürchten, längst geworden sind.
Und der Weihnachtsstern im Fenster nebenan wirft jahrelang sein Licht auf einen toten Mann.
Vergiss nicht deinen Traum und vergiss nicht, wer du bist! Und glaub mir: Wir alle haben Besseres verdient!
... Vergiss nicht deinen Traum und vergiss nicht, wer du bist!
Und glaub mir: Wir alle haben Besseres verdient!