Sie kann nicht länger warten, atmen fällt ihr schwer,
ihr ganzer Körper zittert vor jenem Mann an der Tür,
die Straße ist die richtige, er wirft noch einen Blick auf die Adresse,
und läuft dann etwas schneller bis zum 40.,
endlich, rote Krawatte, schwarzer Koffer,
wenn alles wie geplant läuft, sieht sie bald ihre Tochter
wieder, er erwidert das Lächeln der Empfangsdame
und wundert sich über das flaue Gefühl, das sich anbahnt.
Er hat sich nicht grad rausgeputzt, schlichtes Jackett,
n Hemd, die rote Krawatte hatte seine Ex ihm ausgesucht,
sie will raus und tut es schnell
durch den Seiteneingang des Cafés gleich gegenüber von ihrem Hotel,
er sieht sie, nicht ganz sicher zunächst,
doch als er sieht, wie sie geht, besteht kein Zweifel mehr,
sie weiß gar nichts mehr.
Es hieß, er würde telefonieren, wenn er reinkommt,
doch er war nicht allein, im Café waren sie zu viert,
er verliert sie aus den Augen, sein Herz schlägt schneller.
f**! Raus aus dem Hotel, sie ist echt professioneller,
als er dachte.
Sie rennt, er ruft ihren Namen
und fängt auch an zu rennen, sie hält nicht an,
er versucht zu überlegen, was er gleich sagt,
da** er sie liebt, das mit dem Geld sei längst verziehen,
er will nur, da** sie bliebe,
sie bleibt stehen, weint, wütend, verwirrt,
und greift entschlossen tief in die Tasche, als er sich nähert,
sie beißt sich auf die Lippen, er würde sie gern küssen,
so arg freut er sich, doch er weiß, da** sie erst reden müssen.
Wofür braucht sie das Geld denn so sehr? Je weiter er darüber nachdachte
und sich ihr näherte, umso mehr fiel ihm auf, da** sie nur wie gebannt blickte
auf seinen Koffer. Nichts besonderes, n Mitbringsel seiner Mutter,
er streckt die Arme aus mit Absicht, er will sie umarmen, peng
doch fällt zu Boden, kurz nachdem sie abdrückt.