Kinderchens, seid nicht dumm,
Lauft nicht lange ledig rum.
Heiraten ist manchmal schön,
Ich hab's neulich erst geseh'n.
Zickenschulze aus Bernau
Nahm sich schon die vierte Frau.
Und so hab'n wir dann die Nacht
Auch der Hochzeit mitgemacht.
Ach, wie war es da gemütlich,
Haben wir uns wohlgefühlt,
Gegessen und getrunken
Und auch verrückt gespielt.
Geknutscht mit kleinen Mädchen,
Getanzt mit schönen Frau'n,
Und zwischendurch da hab'n sich
Auch mal ein paar gehau'n.
Schulzens Tante Lieselott
Fiel'n die Zähne ins Kompott,
Und ihr Mann aß seinen Fisch
Halb im Dusel unterm Tisch.
Und ich hab mir unentdeckt
Zwölf Zigarren eingesteckt.
Gerne hätt ich ja noch mehr,
Bloß die Kiste, die war leer.
Schulzens Schwiegermutter
Steppte mit Herrn Bock,
Und verlor dabei ihr'n wollnen Unterrock.
Und der Großvater hat wie verrückt gejapst
Und dabei ist ihm die Hosennaht geplatzt.
Bei der Hochzeitstafel dann
Fing der Feez erst richtig an.
Denn der Klempnermeister Rau,
Der war schon gehörig blau.
Dauernd schrie er hoppsa**a -
Spiel'n sie mal "Valenzia"!
Olle, komm, du kannst was lern,
Ich tanz jetzt mit dir modern.
Da wollt er rechts rum tanzen,
Da hat es nicht geklappt.
Da wollt er's links probieren,
Da hat er Pech gehabt.
Ein Blech mit Pflaumenkuchen,
Schön delikat und frisch,
Blieb ihm am Gehrock hängen
Und fiel dabei vom Tisch.
In demselben Augenblick
Rutscht der Klempner dann zurück
Übern Pflaumenkuchen aus
Und macht Marmelade draus.
Haut er dann im Angstgefühl,
Weil er sich wo halten will,
Einem Kellner, der da stand,
Einen vollen Milchtopf aus der Hand.
Und die ganze Milch
- es war direkt zum Schreien-
Floß der Klempnersfrau
In'n Busenausschnitt rein.
Und ich fand das gar nicht mal verkehrt,
Denn die Milch, die wußte, wo sie hingehört.
Nach dem Pflaumenkuchenfall
Gab's ein anderen Krawall:
Zicken-Schulze schrie vor Schreck,
Kinder, meine Frau ist weg!
Und dann suchten alle Mann,
Und im Garten war sie dann,
Wo sie heimlich ungeniert,
Mit dem Schwager rumpoussiert!
Voller Wut nach Zicken-Schulze
Eine Latte von dem Zaun
Und hat damit den Schwager
Und auch die Frau verhau'n.
Und alle Hochzeitsgäste,
Die nahmen nun Partei
Und binnen zwei Minuten,
Da gabs die schönste Keilerei.
Als ich nun sah, wie alles knufft,
Denk ich: Hier ist dicke Luft!
Und ich schlängelt mir wie'n Aal
Seitlich-rückwärts in den Saal,
Vorsichtshalber an die Wand,
Wo das volle Bierfaß stand.
Und ich dachte, haut euch man,
Ich fang hier zu picheln an.
Doch bald herrschte wieder
Einigkeit im Saal.
Und nun freu'n sich alle
Schon aufs nächste Mal.
Wenn sich Zicken-Schulze
Wieder scheiden läßt,
Kinderchen's, denn gibt's
Nochmal so'n schönes Fest.