Viel goldene Wahrheit liegt in dem, was der Volksmund spricht
Es stimmt, da** Katzen grau sind und da** ein Krug zuweilen bricht
Doch man sieht in den Gruben niemals die, die sie gegraben haben -
Das ist doch sonderbar!
Steter Tropfen höhlt den Stein. Was lange währt wird gut
Und ehrlich währt am längsten, doch sei trotzdem auf der Hut
Wo der Boden gut gedüngt ist, da kann auch das Unrecht gut gedeih'n -
Das ist doch sonderbar!
Das ist doch sonderbar!
In den Mühlen Gottes legt man Feierschichten ein
Die Menschen, die davor steh'n warten auf den Wind
Oft mahlt der zuerst, der zuerst kommt, manchmal lässt er's sein
Wenn die Letzten auf dem Recht besteh'n, da** sie die Ersten sind!
Die, die im Glashaus sitzen, werden niemals klug
Niemand kann die Steine und die Scherben zählen
Doch sie machen sich nichts draus, sie haben Glas und Stein genug
Weil sie den blinden Hühnern ihre Körner stehlen!
Da** Lügen kurze Beine haben, braucht man nicht zu sagen
Doch können kurze Beine große Füße tragen
Während manches lange Bein mit einem Fuß im Grabe steht -
Das ist doch sonderbar!
Der Klügere gibt nach, das fällt am Anfang manchem schwer
Doch der Wolf zerreißt das Schaf, wenn es nicht heulen will, wie er
Und den Vogel, der morgens nicht singt, den wird auch am Abend die Katze holen!
Das ist doch sonderbar!
Das ist doch sonderbar!