Weil wir heut' beim Glase Bier
Doch so manches singen
Will ich, liebe Dummheit, dir
Auch ein Liedchen bringen!
In dem Dummen regen sich
Niemals bange Zweifel
Er glaubt alles, fürchtet sich
Vor Gespenst und Teufel!
Einigkeit im Völkerbund
Kümmert ihn sehr wenig
Volksherrschaft ist ihm zu rund -
Wo bleibt sonst sein König?
Wenn ein wütender Tyrann
Stadt und Land verwüstet
Spricht der Dumme: "Großer Mann!
Dich hat Gott gerüstet!"
Wenn in Flitterstaat und Pracht
Sich die Großen blähen
Spricht der Dumme: "Gut, das macht
Den Commerz doch gehen!"
Muss der Herren gnäd'ger Huld
Halb umsonst er dienen
Schiebet er die ganze Schuld
Nur auf die Maschinen
Und wenn man zuweilen fragt
Warum schlecht die Zeiten
Gleich der nächste Dummkopf sagt:
"'S Geld fehlt unter'n Leuten!"
Drängt um schmale Kost und Lohn
Hungernd man zum Ziele
Spricht der lieben Dummheit Sohn:
"Unserer sind zu viele!"
Wird er endlich matt und bleich
Stirbt er froh im Glauben
An ein schönes Himmelreich
Voll gebrat'ner Tauben!
Wohl dem, der für Dummheit glüht
Dem der Kopf vernagelt
Der den Himmel schief ansieht -
Wie die Gans, wenn's hagelt!