Wohl lacht und lockt der junge Mai Es blüht und duftet um die Wette – Ich taumle irren Sinns vorbei Geschleift an meiner Armut Kette! Von allen Seiten grinst die Not Bedrückt mich und bedrängt mein Leben Umsonst hör' ich den Ruf nach Brot – Ich kann den meinen keines geben! Dem, der auf der Liste steht Hilft kein Bitten, kein Gebet – Mögen Weib und Kind verhungern Er muss durch die Lande lungern Ohne Arbeit, ohne Geld Weil es so den Herrn gefällt! Die letzte Krume ist verzehrt Der letzte Pfennig längst verschollen Und kalt und öde Heim und Herd Und Weib und Kind, die leben wollen! Umsonst bin ich von Schacht zu Schacht Umhergeirrt in den Revieren – Ich habe keinen Trost gebracht
Ich habe nichts mehr zu verlieren! Dem, der auf der Liste steht Hilft kein Bitten, kein Gebet – Mögen Weib und Kind verhungern Er muss durch die Lande lungern Ohne Arbeit, ohne Geld Weil es so den Herrn gefällt! Es droht und schimpft Demokratei Es kocht und brodelt um die Ecke – Was nützt uns Freiheit, die nicht frei Wo man nichts mehr zu sagen hätte! Das Denken steht bald unter Straf' Was nicht genehm den Herren – Nur der in Schulen lehren darf Will er sich nie für nichts beschweren! Dem, der auf der Liste steht Hilft kein Bitten, kein Gebet – Mögen Weib und Kind verhungern Er muss durch die Lande lungern Ohne Arbeit, ohne Geld Weil es so den Herrn gefällt!