Dies ist die Geschichte von Eduard Hoffmann, der sich "Eddi, der Bär" nannte
Er war ein Meter neunzig
War grad achtzehn Jahre
War breit wie ein Schrank
Vertrug zwanzig Klare
Hatte Oberarme wie Mädchenschenkel
Die waren tätowiert
Mit Pferden, Revolvern und Titten
So kam er auf seinem heißen Ofen
Verpennt und unrasiert
In die Fabrik geritten
Eddi, der Bär, Eddi, der Starke
Eddi mit der harten Zigarettenmarke
Eddi, der Bär, Eddi, der Starke
Eddi mit der harten Zigarettenmarke
Er sah gerne Western
Wo ein einsamer Held
Für Gerechtigkeit sorgt
Auf dieser Welt
Einsam sind die Tapferen - das war eingraviert
In ein Amulett, das Eddi trug
Denn Eddi war als echter Held nicht organisiert
Das war von ihm so ein Charakterzug
Eddi der Bär, Eddi der Starke
Eddi mit der harten Zigarettenmarke
Eddi der Bär, Eddi der Starke
Eddi mit der harten Zigarettenmarke
Und jeden Freitag ging er einen heben
Weil man da so manches vergisst
Und auf dem Heimweg hat er dem Direktor in den Briefkasten gepisst
Dann lächelte Eddi verschwitzt und rief: "Komm raus, alter Kohlenbaron"
"Hier draußen tobt eine feine, kleine Privatrevolution"
Eddi, der Bär, Eddi, der Starke
Eddi mit der harten Zigarettenmarke
Eddi, der Bär, Eddi, der Starke
Eddi mit der harten Zigarettenmarke
Mit Vertrauensleuten, Gewerkschaft und so
Da hatte er nix am Hut
Denn echte Männer, die brauchen ja nur
Tabak und kaltes Blut
Und wenn mal einer der Jugendvertreter
Den Eddi bei Seite nahm
Dann lächelte Eddi wie Henry Fonda
Soda** er zwei Blümchen bekam
Und er sagte lässig: "Ach, leckt mich doch am Arsch mit Eurem Kram"
Eddi, der Bär, Eddi, der Starke
Eddi mit der harten Zigarettenmarke
Eddi, der Bär, Eddi, der Starke
Eddi mit der harten Zigarettenmarke
Eddi war kein schlechter Kumpel
Und ihm pa**te auch vieles nicht
Doch da** man gemeinsam was ändern kann
Daran glaubte er nicht
Es war an einem Dienstag
Da ging ihm mal die Galle über
Ein paar Bier in der Kantine waren wohl auch schuld daran
Da hatte Eddi seine große Stunde
Er schritt wie John Wayne zum letzten Showdown
Auf dem Platz am Tor Eins, wo das Chefbüro steht
Die Daumen klemmte er in den Hosenbund
Und schob seinen Helm in den Nacken
Da nahm er noch schnell einen kräftigen Schuss aus der Flasche
Und er rief: "Hier steht Eddi"
"Komm raus, alter Kohlenbaron"
"Ich hab den längsten, zieh blank"
Doch nichts geschah, alles blieb still
Da nahm Eddi noch einen kräftigen Schluck
Und warf mit der Flasche das Fenster des Firmengottes ein
Und Eddi lächelte, als es klirrte
Und er stieg auf seinen Feuerstuhl
Und ritt von dannen durch das große Tor
Und wurde nicht mehr gesehen
Eddis Wut wurde im Betrieb zur Legende
Oft hat man an Eddi gedacht
Doch die einsamen Helden
Haben uns leider
Außer Legenden nichts gebracht