Freundinnen der flüchten Horen seid ihr
Töne doch vor allem, geheim im Bunde
Steht ihr, und das SChönste, die Seele nach dem
Traurigen Tode
La**en jene Genien zurück in eurer
Sanften unvergänglichen Macht und Schöne
Ja ihr weckt sie immer zu neuem Leben
Selbst aus dem Grab' auf
Meine Kindheit schließt mir im Flötenklange
Ihre Rosenwelt und den tiefen Kelch auf
Dessen Duft einst, wie der Gedank' im Herzen
Lange geschlummert
Wie vermöcht' ich jenen Gesang, die Stime
Ihrer heißen Sehnsucht, der ersten Liebe
Klagelaut, und all' das unsäglich Zarte
Noch zu ertragen
Wenn's einmal in rauschenden Melodien
Freudejauchzend, ach aus so ganz verlornen
Blumentagen, wieder zum Herzen kehrte
Wo es gestorben
Das, o Töne, wie ich auch oft es fühlte
Das ertrug' ich nicht. Denn der Freud' und Jugend
Schwand mir so viel, daß die Erinn'rung nicht, nur
Lethe mich tröstet
Eines aber lieb' ich, wenn meiner Leiden
Und Verluste schmerzlicher Seufzerlaut und
All' mein Weh, gleich Aeolus' Luften, leise
Mir in des Herzens
Düstre tiefzerfallne Ruine spielet:
Denn mir ist, als kämen die Geister meiner
Lieben schon von jenseis zurück in solchen
Sel'gen Akkorden