Sie sitzt in der ersten Reihe
Die Augen durchdringen die Brille aus Horn
Die Brust hat ein Bett auf dem Leib
Sie drückt den Recorder, sie legt sich nach vorn
Die Lieder trägt sie nach Hause
Das ist Hinterhofwohnung mit Innenklo
Eigene Wände, Zeitschriftenbilder
Der Spiegel zeigt immer das dicke Gesicht
Sie drückt auf den Recorder
Lieder, bedrängt von den Stimmen des Hofs
Geilheit und Streit, Stöhnen und Stoß
Ritzen der Seele, verhall'n folgenlos
Sie träumt den unzerstörten Traum
Für alles was natürlich ist
Haltlos über die Ufer tritt
Das Hilfe braucht und Hilfe nimmt
Wer wird dieses dicke Gesicht lieben
Diesen Leib von unbekannter Form
Der somit unverständlich ist
Jeder bleibt bei der geltenden Norm
Kein Bild, kein Film zeigt Bilder davon
Das Liebe ohne Schönheit auskommt
Nur in den Liedern bleibt eine Chance
Die haben vor keiner Erscheinung Angst
Sie sitzt in der ersten Reihe
Sie drückt den Recorder
Leer ist der Saal
Sie bleibt bis zuletzt
Ihre Gefühle sind unbesetzt
Sie träumt den unzerstörten Traum
Für alles was natürlich ist
Das ohne Schönheit lieben kann
Das Hilfe braucht und Liebe nimmt
Sie träumt den unzerstörten Traum
Davon, was möglich ist
Und das sie, wenn der Tag erlischt
In einer ersten Reihe sitzt