Es war an einem Sommertag
Irgendwann und irgendwo
Da tönte plötzlich Trommelschlag
Und Flötenspiel klang froh!
Es war eine munt're bunte Schar
Die machte vor dem Rathaus halt –
Den Grund weshalb sie gekommen war
Erfuhren die Leute bald!
Ein Mann mit einem Federhut
Rief: „Männer, hört mir zu!
Ich versprech euch Geld und Gut
Und Ehre noch dazu –
Der Kaiser braucht euch! Reiht euch ein
Hängt nicht an Weib und Haus
Es wird auch gar nicht lange sein –
Zieht mit ins Feld hinaus!"
Im Wirtshaus war das Trinken frei
Bezahlt mit Kaisers Gold
Und während dieser Zecherei
Trat mancher in des Kaisers Sold!
Gab seiner Braut den Abschiedskuss
Versucht' als Soldat sein Glück –
Sah nicht des Werbers Pferdefuß
Und kommt nicht mehr zurück!
Mit Flötenspiel und Trommelschlag
Ging's früh am Morgen fort –
Die Schar ward größer, denn es lag
Am Weg noch mancher Ort!
Der Werber mit dem Federhut
Macht' sein Geschäft nicht schlecht
Versprach noch vielen Geld und Gut –
Dem Kaiser, dem war's recht!
Die Jahre gingen in das Land
Und von der großen Schar
Gab's keinen, der nach Hause fand
Wie er gegangen war!
Der Eine ließ sein Bein im Feld
Blind kam ein And'rer an –
Die meisten hat der Tod gefällt
Der jede Schlacht gewann!
Die letzten Tränen waren kaum
Geweint, da waren sie
Auch schon vergessen wie ein Traum –
Die Menschen lernen nie!
Und dann an einem Sommertag
Irgendwann und irgendwo
Da tönte plötzlich Trommelschlag
Und Flötenspiel klang froh . . .