Goethes Erben - Blau Teil III lyrics

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Goethes Erben - Blau Teil III lyrics

Die Zähne schlugen zwar tiefe Wunden, doch zumindest schmerzten sie nicht. Zu lange mußte ich meinem Körper zu gefügte Qualen erdulden - in angenehm beheizten Baracken. Manchmal sperrten sie uns tagelang in eine saunaähnliche Hitzekammer, ohne Wa**er, alleingela**en mit trockener, heißer Luft, die Lippen in Minuten zu bizarren Kraterlandschaften verwandelte und die Haut innerhalb von Stunden zu dürrem Leder schuf. Sie brannten uns Buchstaben auf die Haut, um ihr an*lphabetentum zu beenden. Ich konnte den Geruch von versengtem Fleisch nicht mehr ertragen, doch er war allgegenwärtig. Sie zwangen uns unsere Toten zu zerlegen und sie servierten uns das gebratene oder gekochte Fleisch der entseelten Körper, doch Menschenfleisch ist zäh und so zerbrachen meine morschen Zähne beim Kauen der unmenschlichen Kost - und wenn ich während der Fütterung erbrach, so verschluckte ich das Erbrochene gemeinsam mit dem gebratenen Fleisch immer wieder, wie ein Wiederkäuer ... Ich kaute stundenlang auf den Fingern meines Freundes, die ich unzählige Male wieder hervorwürgte und verschluckte. Warmes Fleisch entriß mir meine Zähne und jetzt schlugen kalte Zähne in mein blaues Fleisch.