Gertrud Kolmar - Abschied lyrics

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Gertrud Kolmar - Abschied lyrics

Nach Osten send' ich mein Gesicht: Ich will es von mir tun. Es soll dort drüben sein im Licht, Ein wenig auszuruhn Von meinem Blick auf diese Welt, Von meinem Blick auf mich, Die plumpe Mauer Täglich Geld, Das Treibrad Sputedich. Sie trägt, die Welt in Rot und Grau Durch Jammerschutt und Qualm Die Auserwählten, Tropfentau An einem Weizenhalm. Ein glitzernd rascher Lebenslauf, Ein Schütteln großer Hand: Die einen fraß der Mittag auf, Die andern schluckt der Sand. Drum werd' ich fröhlich sein und still, Wenn ich mein Soll getan; In tausend kleinen Wa**ern will Ich rinnen mit dem Schwan, Der ohne Rede noch Getön Und ohne Denken wohl Ein Tier, das stumm, ein Tier, das schön, Kein Geist und kein Symbol. Und wenn ich dann nur leiser Schlag An bla**e Küsten bin, So roll' ich frühen Wintertag, Den silbern kühlen Sarkophag Des ew'gen Todes hin, Darin mein Antlitz dünn und leicht Wie Spinneweben steht, Ein wenig um die Winkel streicht, Ein wenig flattert, lächelnd bleicht Und ohne Qual verweht.