Georg Kreisler - Der Bluntschli lyrics

Published

0 137 0

Georg Kreisler - Der Bluntschli lyrics

Drieben beim Herrn Wachtel Steht a große Schachtel Und ich bin so neigierig Was kennt da drinnen sein? Eines Tages geht er Zruck kommt er erst später – Da sag ich: "No, jetzt is Zeit" Und schleich mich zu ihm rein Wie ich die Schachtel pack Trifft mich fast der Schlag: In der Schachtel liegt a Bluntschli Und a Birne und a Knopf Wozu der Mann an Bluntschli braucht Das geht mir nicht in'n Kopf Eine Birne kann man essen Einen Knopf, den kann man nähn Von an Bluntschli hat man gar nix Drum kann ichs nicht verstehn Und wie ich näher hinschau Was glaubns, was ich entdeck? A blauer Bleistiftspitzer Liegt hinterm Knopf im Eck! Der Knopf liegt nebn dem Bluntschli Der Bluntschli nebn der Birn – Das kann ich nicht begreifen Das geht mir nicht ins Hirn Bei sowas wird mir schwindlich Da bin ich empfindlich Das ist mir unergrindlich Das wird noch a Schkandal! A Bluntschli ist gefährlich Beschwerlich, entbehrlich Drum ists mir unerklärlich Der Wachtel ist nicht normal! A Bluntschli und a Spitzer Und a Knopf und eine Birn – Wozu braucht er den Bluntschli Das werd ich nie kapiern Ich sitz grad im Gasthaus Bei an Glas Wein und rast aus Pletzlich schau ich auf und seh Den Wachtel vor der Tier Gschwind ruf ich: "Herr Wachtel Trinkens auch a Achtel Ich werds zahln und sie erklärn Den Bluntschli mir dafür!" Der Wachtel sagt: "Sehr gern Ich werd Ihnen erklärn: In der Schachtel liegt a Bluntschli Das wissen Sie genau A Knopf, a Birn, a Spitzer Der letztere ist blau Sehns, diesen Spitzer nehm ich Und ich steck ihn mir ins Ohr Dann nehm ich noch den Knopf zur Hand Und halt ihn hoch empor Und jetzt mit meiner Linken Ergreife ich die Birn Mit Stengel schen nach unten Halt ich sie an die Stirn Na, jetzt sind meine Händ voll Jetzt werden Sie verstehn Wenn ich jetzt noch die Augen schließ Kann ich'n Bluntschli garnich sehn Na, das ist doch verständlich Ob weiblich, ob männlich Der Bluntschli hat nun endlich An tiefsinnigen Zweck! Der Spitzer gibt a Ruh Und der Knopf sagt nicht Muh Und die Augen, die sind zu Und der Bluntschli ist weg Deswegn brauch ich den Spitzer Die Birne und den Knopf Und werf sie mit dem Bluntschli Zusamm in einen Topf." Drauf sag ich: "Herr Wachtel Trinkens noch a Achtel Trinken Sie es langsam Doch erklären Sie mir schnell: Ich begreif die Birne Selbst an Ihrer Stirne Auch der Spitzer und der Knopf Sind ganz konventionell Der Bluntschli is der Witz! Was glaubns, weshalb ich schwitz'! Schaun Sie: In der Schachtel liegt a Bluntschli Und a Birne und a Knopf Und a blauer Bleistiftspitzer Soviel geht mir in' Kopf Ich frag Sie wegn dem Bluntschli Dieser Bluntschli ist a Qual Die ganzen andern Sachen Sind nitzlich und egal" Darauf sagt der Herr Wachtel: "Na, was sagn Sie das nicht gleich? Der Bluntschli ist das wichtigste! Der Bluntschli macht mich reich! Ja, ohne diesen Bluntschli Wär ich ein andrer Mann Denn wenn ich nicht den Bluntschli hätt – Wer schauet mich schon an? Da wär ich der Herr Wachtel No, der hat eine Schachtel Und trinkt a mal a Achtel Ansonsten ist er fad Mitm Bluntschli in der Schachtel Bin ich der ,Herr Wachtel'! Und trinke ich ein Achtel No dann ist es eine Gnad! Ja friher war das anders Ka Mensch hat mich gekannt Aber jetzt hab ich an Bluntschli Drum bin ich interessant Der eine sagts dem andern Es redt sich um-at-um: ,Der Wachtel hat an Bluntschli Der Wachtel hat an Bluntschli Sie, der Wachtel hat an Bluntschli!' Und Sie fragn mich, warum...?"