Du hast deine Frau und du hast deinen Sohn Und du hast deinen Posten bei Levi und Kohn – Was willst du noch mehr? Du hast deine Wohnung und fühlst dich gesund Und das Essen ist gut und das Konto ist rund – Na, was willst du noch mehr? Doch eines Tag's hörst du das Lied einer Schnepfe Vielleicht einer Lerche, wer kennt schon die Köpfe? Da fühlst du ein Zittern Da fühlst du ein Beben Du fängst an zu wittern Und willst was erleben Willst etwas studieren Und jemand verführen – Das letztere sehr – Da willst du noch mehr! Du hast einen Mann und ein glattes Gesicht Und der Mann ist dir treu und du bist's ihm nicht – Was willst du noch mehr? Du hast deine Kleider und hast deinen Schmuck Und du kriegst immer neues und niemals genug – Was willst du noch mehr? Doch eines Tag's siehst du das Kind eines Gärtners Vielleicht auch der Köchin, vielleicht auch des Pförtners Da packt dich ein Grauen Vor Dingen, die waren Da willst du nach Japan Und Persien fahren Dich als Geisha verdingen In Zirkussen singen Mit einem Dompteur – Da willst du noch mehr Wo kommt das her, da** man immer noch mehr will Da** man schon hat, was man will, doch den springenden Punkt übersah? Wo kommt das her, da** man so hin und her will? Ist denn der Anfang vom Ende, dem Ende vom Anfang so nah? Man möchte noch reiten durch die Heide auf schnaubenden Pferden Man möcht' sich die Pulsadern aufschneid'n und gerettet werden Man möchte verlobt sein, zwei-, dreimal und bliebe dann ledig Man möcht' den Maskenball erleben im alten Venedig Man möchte die Mädchen wie früher genießen Bei der Jagd durch 'nen Irrtum den Gatten erschießen Man möchte vom Mars aus die Sterne seh'n Die Kla**iker lesen und auch noch versteh'n Man wär' gern Erfinder, ein Filmstar, ein Fremdenlegionär – Man möchte so sehr! Doch du bist von Natur aus kein großer Rebell Und du fährst jeden Sommer in's gleiche Hotel – Was willst du noch mehr? Du gehst zum Friseur, zum Kosmetiksalon Und egal wo du hingehst, man kennt dich dort schon – Was willst du noch mehr? Ich ließe mich gerne für etwas verhaften Doch wenn ich bedenk', wie die Leute dann gafften! Ich ließe mich gerne Zu etwas verleiten Doch das ist riskant In den heutigen Zeiten! Man würde nur stör'n Und überall hören Da** so was nicht geh't – Es ist schon zu spät . . .