Franz Kafka - Aufbruch lyrics

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Franz Kafka - Aufbruch lyrics

Ich befahl mein Pferd aus dem Stall zu holen. Der Diener verstand mich nicht. Ich ging selbst in den Stall, sattelte mein Pferd und bestieg es. In der Ferne hörte ich eine Trompete blasen, ich fragte ihn, was das bedeute. Er wusste nichts und hatte nichts gehört. Beim Tore hielt er mich auf und fragte: „Wohin reitest du, Herr?“ "Fort von hier“, gab ich knapp zur Antwort. „An diesem Ort hält mich nichts mehr.“ Diese Erklärung schien ihn nicht zufriedenzustellen. Er schaute mich weiterhin an, als warte er auf eine Rechtfertigung. Ganz so, als hätte er mich nicht verstanden. Wieder hörte ich die Trompete aus weiter Ferne blasen. Der Ton schien in der Luft zu schweben, als würde er für immer anhalten wollen. Ich blickte gen Horizont, wo ich den Ursprung des Rufes vermutete. Der Diener schien es nicht zu bemerken, doch mich lies es nicht los. Es zog mich fort. Ich warf einen letzten Blick zurück und ritt dann entgegen der erneut blasenden Trompete, ohne den Diener eines weiteren Blickes zu würdigen.