Floh De Cologne - Bravo-Schicksalsstory lyrics

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Floh De Cologne - Bravo-Schicksalsstory lyrics

Die Lola hat von Anfang an besonderen Stil Und von besonderen Puppen hatte sie besonders viel Die eine konnte weinen und die andere macht Pipi Und wenn sie feste drückte, kam viel Die Lola wurde älter und sehr kritisch im Nu Sie kaufte sich nicht alles, sah nur fern mit "Hör zu" Las Bravo-Foto-Stories, sah zum ersten Mal ein Glied In Muttis Freizeit-Revue Die Lola wusste gleich, sie kriegt mal Hollywood-Format Und auch das erste Schamhaar schon länger sie hat Sie kämpfte gegen Pickel mit DDD Und der erste Freund, der tat noch weh Sie war der Stolz der Schule, denn sie tat, was man ihr sagt Hielt nie den Lehrplan auf, indem sie unnötig fragt Und lachte, weil die Griechen, Türken, Spanier nix verstehen Und durfte in die zehnte Kla**e gehen Die Mutti sagte ihr, wie man die Azaleen gießt Wie man Synthetics wäscht und wann der Spargel schießt Wie man dem Mann verheimlicht, wenn man seine Tage hat Und welches Essen macht am meisten satt Wozu ein Traumberuf, ich will ne Traumhochzeit in weiß Zwei Kinder, Neubauwohnung, Auto, netter Freundeskreis Ein Mann, der treu ist, mich verwöhnt und fleißig Geld ranschafft Wer tüchtig ist, kommt hoch aus eigener Kraft Die Lola wollte wenn schon dann die Küche gleich komplett Und mal was völlig anderes, ein französisches Bett Entdeckte ihre Liebe für den altdeutschen Stil Da weiß man, was man hat, das ham nicht viel Lola heiratet Johnny und das Schicksal setzt den Hobel an Der Johnny wollte Arbeit und vom Wohlstand auch ein Stück Die Lola wollte Sicherheit und ein bescheidenes Glück Und Ordnung in der Wirtschaft, dachten sie, die gibt es schon Und Ruhe wollten sie vor Inflation Die Mieten und die Preise stiegen, nur der Preis für Arbeit nicht Krankmeldungen, und die Löhne sanken, nur die Raten nicht Die Bänder liefen plötzlich etwas schneller in den Hallen Ein Dicker sprach von Gürtel-enger-schnallen Was früher Überstunden hieß, heißt plötzlich Kurzarbeit Für Lolas Zeitarbeit ist keine Zeit, es tut uns leid In Johnnys Werk wird eingespart, auf Johnny fällt die Wahl Was ist an so ner Marktwirtschaft sozial Doch nicht nur Johnny, auch noch andere waren im Werk zu viel Was komischerweise allen nicht gefiel Dies wiederum gefiel der Aufsichtsratsversammlung nicht Und die tun, wie sie sagen, ihre Pflicht So kam es und der Personalchef wurd auf Johnny geil "Mein lieber Johnny" "Am letzten Streik, da nahmen Sie doch teil?" "Haben sie das denn nötig?" "Ja" "Sie träten, glaub ich, auch in die Gewerkschaft ein" "Muss das denn sein?" "Ja" "Jetzt fehlt nur noch, da** sie auch in der Betriebsgruppe aktiv werden?" "Ja" "Ja, muss ich mir das denn gefallen la**en?" "Ja" "Mein lieber Johnny" "Machen Sie nur weiter so" "Ja" So fängt der größte Kla**enkämpfer auch mal kleiner an So steht das bravste Mädchen irgendwann mal ihrem Mann Und wenn man stets zu wenig kriegt, dann kriegt man mal zu viel Hat plötzlich mit den Anderen ein gemeinsames Ziel