Andreas Gryphius An Melanien XXX. IHr glaubet warlich nicht / wie schön' es sey zu sehen Wenn ihr den krummen Halß noch dreymal krümmer macht / Vnd durch den weiten Mund so wunderliblich lacht; Der sonst nichts kan / denn nur frisch ligen und gut schmähen. Euch dünckt / der wisse nicht / wie ihm doch sey geschehen; Der zihe närrisch auff mit seiner neuen Tracht So hab euch jener nicht des Grusses werth geacht. Dem must ihr seine Sprach und jedes Wort bejähen. Dem mangelts an der Stirn / und jener siht nicht recht; Vnd der ist gar zu schön / und diser gar zu schlecht / Der kan den Degen nicht recht an die Seite binden. Habt ihr den Spigel auch / der dort hing an der Wand Melanie, wol je genommen in die Hand? Ey Libe schaut hinein / da ist was guts zu finden.