Andreas Gryphius An H. Christopherum Loth XXXIX. NEhmt wieder / wehrter Freund / dem ich mein Hertz gelihen Was ihr mir neulich liht / das Jahrbuch unser Zeit / Die Anzahl schneller Tag' in den uns Ach und Leid So lange kränckt biß sie / und wir mit ihn entflihen. Wir armen schaun die Sonn' itzt von / itzt zu uns zihen; Vnd gehn den Sternen nach / wir lernen welche Seit Der Himmel Phoebe tritt / und was uns Mars bereit Vnd sehn nicht / daß wir hir den Blumen gleich verblühen. Wir rechnen Monat aus / und spilen mit dem Jahr Vnd ordnen Tag auff Tag / und wenn die Räitung klar: Bleibt uns doch unser Tag und Vntergang verholen? Nichts ist / das Zeit und Tod nicht an das Joch gebracht Ohn Freundschafft / welche Zeit und Sterben keck verlacht Herr Loth / der haben wir zwey einen Geist befohlen /.